Weniger Technik - mehr Lösung

Kein Mensch braucht Big Data,…

Weniger Technik - mehr Lösung

Im besten Fall ist eine CEP-Lösung jedoch kein Technologie-Toolkit für IT-Experten, sondern die Lösung für ein Problem. Eine Branche, die als Anwendungsszenario dafür in den letzten Monaten immer mehr in den Vordergrund gerückt ist, ist der Kapitalmarkt. Das Thema Risiko und Compliance - und die Forderung nach einer adäquaten Kontrolle der Finanzmärkte - steht seit einer gefühlten Ewigkeit auf der Tagesordnung der Marktteilnehmer, Regulatoren und Politiker.

Zwar gibt es seit 2008 regulatorische Leitlinien in der Finanzbranche, aber die wiederholten Verstöße - sei es die Umgehung von Risikorichtlinien, Geldwäsche, Marktmanipulation, Handelsbetrug oder manipulierte Algorithmen selbst - machen deutlich, dass es noch ein weiter Weg ist, bevor die Allgemeinheit wieder darauf vertrauen kann, dass diese Branche unter Kontrolle ist.

Das Risk and Compliance Monitoring erfordert daher einen neuen Denkansatz im Hinblick auf die Architektur. Nur so lässt sich eine Überwachungsplattform einrichten, die diese Anforderungen unternehmensweit abdeckt. Folgende Fragen und Faktoren spielen dabei eine Rolle:

  1. Anwenderunternehmen stehen indes vor der Grundsatzfrage, ein entsprechendes System zu kaufen beziehungsweise selbst zu entwickeln. Die Funktionen und Möglichkeiten, die eine Risiko- und Compliance-Überwachung bieten muss, werden durch das Unternehmen definiert, in das sie eingepasst wird. Ein solches System muss flexibel, individuell anpassbar und im Zuge rechtlicher Neuerungen und Marktveränderungen schnell ausbaufähig sein - in aller Regel kann man es nicht als Standard kaufen. Andererseits ist es aufgrund der Größenordnung der Architektur auch nicht machbar, jede einzelne Komponente von Grund auf neu zu entwickeln - das ist unter dem Kostenaspekt meist kaum u rechtfertigen. Die Lösung kann eine Kombination beider Konzepte sein - kaufen und selbst entwickeln - in der Technologieplattformen die Grundlage für teilweise maßgeschneiderte und fein abgestimmte Lösungen bilden.

  2. Durch die Vielzahl von Datenquellen und Datentypen, die Struktur der Daten und andere Faktoren ist es außerdem erforderlich, dass sich jede beliebige Art von Daten über ein gemeinsames Messaging Backbone von einer Plattform auf eine andere Plattform übertragen lässt - eine Many-to-One-Übertragung, bei der Daten an die Überwachungsplattform übertragen und dort für die weitere Verwendung normiert werden, so dass sich Datensilos zu aussagekräftigen Informationen zusammenführen lassen.

  3. Unerwünschte Verhaltensweisen, die erkannt werden müssen und denen man in Echtzeit mit entsprechenden Maßnahmen begegnen muss, werfen oft ein weiteres Problem auf: die Anreicherung mit zusätzlichen Daten. Wenn der Hinweis auf ein solches Verhalten nicht vollständig in den operativen Daten - oder Ereignissen - enthalten ist, müssen die Ereignisse mit historischen Daten, Referenzdaten, On-the-Fly-Analytik oder anderen Daten angereichert werden. Dieses Heranziehen externer Datenquellen kann, wenn sie auf herkömmlichen Festplatten basieren, zu inakzeptablen Verzögerungen führen. Um große Mengen an Zusatzdaten zu speichern und abzurufen, ohne eine Nahezu-Echtzeit-Umgebung zu gefährden, bedarf es einer Lösung, um das Management dieser Daten im schnelleren Arbeitsspeicher abzuwickeln.