Karrierefallen vermeiden

Karriere und Bewerbung: Die größten Irrtümer

Irrtum Nr. 6: Der autoritäre Führungsstil hat ausgedient

Neuerdings wird Bewerbern empfohlen: "Fragen Sie im Vorstellungsgespräch, welcher Führungsstil gepflegt wird."

Überall erklingt dann die Hymne de Demokratie. Die Meinung der Belegschaft sei gefragt. Manchmal werden Mitarbeiter sogar zu "Mitunternehmern" hochgejubelt (wobei man vorsichtshalber dann doch davon absieht, sie angemessen an den Unternehmensgewinn zu beteiligen!)

Doch unter dem demokratischen Deckmantel verbergen sich oft die Ellbogen autoritärer Führung. Zwar dürfen die Mitarbeiter den Speiseplan in der Kantine und den Bildschirmschoner ihres Computer bestimmen - aber keiner fragt sie, wenn wesentliche Entscheidungen anstehen, etwa ein Umzug, eine Fusion, eine Änderung der Geschäftsstrategie. Jeder Journalist auf der Pressekonferenz erfährt mehr über die Geschäftszahlen und die Zukunftspläne des Unternehmens.

Etliche Firmen - auch solche, die sich "modern" nennen - führen noch wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten: nach dem Prinzip von Befehl und Gehorsam. Wie demokratisch oder autoritär ein Unternehmen ist, können Sie meist an den gehobenen Führungskräften erkennen: Wie transparent gehen se mit Geschäftszahlen, wie menschlich mit Untergebenen, wie fair miteinander um? Demokratischer Führungsstil pflanzt sich nach unten fort - autoritärer leider auch!