Kapseln für mehr Vertrauen bei Internet-Deals

Wissenschaftler der Uni Kassel prüfen im Rahmen einer zweitägigen Simulationsstudie die Wirksamkeit der von ihnen entwickelten ‚Vertrauenskapseln’. Sie sollen den Handel im Internet auf eine neue vertrauenswürdige Basis stellen.

Drei verschiedene Online-Händler stellen in der Studie u. a. Neu- und Gebrauchtwagen zum Verkauf an Käufer mit diversen definierten Merkmalen wie „geizig“, „böswillig“ oder „penibel“. Allen steht während der Simulation am 6. und 7. November außerdem auf Anfrage juristische Beratung der Uni Kassel zur Verfügung.

Wenn Käufer und Verkäufer sich gegenübertreten, ist ein gegenseitiges Vertrauen eine unumgängliche Basis. Die Erwartung, vom anderen über den Tisch gezogen zu werden, erschwert den Handel ganz entscheidend. Misstrauen aber ist im Internethandel nach wie vor weit verbreitet. Das ist nicht nur auf häufige Nachrichten über betrügerische Machenschaften zurückzuführen. Auch die Besonderheit dieser Handelsform trage dazu bei, so die Uni Kassel. Denn Käufer und Verkäufer treten sich nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber; der Handel findet nicht in einem geschlossenen Raum statt; Ware und Geld werden nicht direkt ausgetauscht, sondern nehmen Wege, die nicht immer sicher vor Einflüssen Dritter sind.

Das Forschungsprojekt „TrustCaps“ (Vertrauenskapseln im Internet) ist den Faktoren, die den Handel positiv und negativ beeinflussen, nachgegangen: Wie lässt sich trotz der anonymen Internet-Situation Vertrauen zwischen Käufer und Verkäufer aufbauen?

Entwickelt wurde von der Forschungsgruppe mit dem Trusted Platform Module (TPM) eine TrustCaps-Software. Sie soll u. a. sicherstellen soll, dass Vertrauen zwischen Käufer und Verkäufer entsteht. Der Partner soll sich so verhalten, wie es der andere Partner erwartet. Zudem soll das Vertrauen in das Techniksystem gestärkt werden.

Das TrustCaps-System stellt verschiedene Optionen bereit, die der Nutzer je nach dem gewünschten Vertrauensgrad wählen kann. Dazu gehört u. a. ein automatisches Abfragen nach der Kundenfreundlichkeit der Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Händlers. Das Ergebnis wird in einer Ampel dargestellt. Statt Übermittlung von Authentifikationsdaten wie Passwörter oder PINs setzt TrustCaps auf die einfache Anwendbarkeit von Zertifikaten und SmartCards. Sie symbolisieren wie im realen Leben eine Unterschrift. (dsc)

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