Kampf um das richtige Konzept

Probleme durch zu wenig Router-Ports

Probleme mit zu wenig Router-Ports ergeben sich fast zwangsläufig, wenn ein Unternehmen expandiert und die Zahl der Außenstellen wächst. Die Router in der Firmenzentrale und großen Regionalbüros müssen dann über eine große Zahl von Anschlüssen verfügen. Die überwiegende Zahl der Systeme hat jedoch im Schnitt nur zehn Ports. Die größten Router besitzen etwa 90 Anschlüsse.

Da dies häufig nicht ausreicht, muß der Netzwerkverantwortliche mehrere Router installieren und über FDDI, ATM oder Fast-Ethernet miteinander koppeln. Die Folge ist, daß sich die Latenzzeiten erhöhen, da jeder Router die durchlaufenden Pakete verarbeiten muß. Hinzu kommt eine Einschränkung, die das häufig verwendete "Routing Information Protocol" (RIP) mit sich bringt. Es begrenzt die Zahl der "Router Hops" auf 16.

Um diese Nachteile zu eliminieren, bietet es sich an, Routing mit Switching zu kombinieren. Für Netze auf Grundlage von Routern sind vor allem zwei Typen von Switching interessant: Frame-Relay und ATM. Frame-Relay ist ein einfaches Ebene-2-Protokoll. Das Kopffeld (Header) besteht aus 2 Byte mit einer "Virtual Circuit Number" und einigen Kontroll-Bits. Über Frame-Relay lassen sich fast alle Protokolle transportieren, da es variable Frame-Längen unterstützt. ATM verwendet Zellen fester Länge (53 Byte). Damit lassen sich über ATM-Netze auch zeitkritische Daten übertragen, etwa Sprache und Bewegtbilder.

Switches verarbeiten Pakete nicht - wie Router - auf Ebene 3 des ISO/OSI-Modells. Sie müssen deshalb auch nicht einen Header in der Größenordnung von 40 Byte transportieren. Im Gegensatz zu Routern, die für verbindungslose Dienste ausgelegt sind, arbeiten Frame-Relay- und ATM-Switches verbindungsorientiert. Anstatt jedes Paket unabhängig von den anderen zu verarbeiten, bauen Switches einen Pfad zwischen den Endpunkten einer Netzwerkverbindung auf und senden die Pakete darüber. Dieser Pfad ist eine virtuelle Verbindung, die sich mit anderen die Bandbreite einer physikalischen Verbindung teilt. Allerdings kann der Switch die Parameter dieses virtuellen Pfades bestimmen, etwa Übertragungsgeschwindigkeit oder Priorität. Das ist die Voraussetzung dafür, dem Benutzer eine bestimmte Dienstequalität (Quality of Service) zur Verfürgung zu stellen.