Kalifornien zittert weiter um Strom

In Kalifornien ist Strom weiterhin Mangelware. Auch am Montag könnte es zu Abschaltungen kommen, meldet CNN. Am Sonntag litten rund 75.000 Einwohner unter einem Stromausfall, der durch einen herkömmlichen Leitungsdefekt verursacht wurde.

Ein Sprecher der für das kalifornische Stromnetz zuständigen Gesellschaft ISO (Independent System Operator) bezeichnete den Ausfall als ein Indiz dafür, wie anfällig das gesamte Versorgungssystem ist. Auch wenn in diesem Fall ein Defekt in einer Überlandleitung verantwortlich war. 24 Minuten dauerte der Stromausfall.

Der Stromalarm der Stufe III, den der Energieversorger vergangene Woche ausgegeben hat, dauert am Montag noch an. Ein Alarm dieser Stufe wird ausgegeben, wenn die Stromreserven unter 1,5 Prozent sinken. Ist der Alarm ausgerufen, darf der Strom rollierend abgeschaltet werden, wie am Mittwoch und Donnerstag in einigen Gebieten geschehen. Am Freitag und Samstag kam es zu keinen weiteren generellen Abschaltungen. Allerdings hat ISO anscheinend den Strom bei einigen Stromkunden abgeschaltet, die sich vertraglich quasi als Puffer für Notsituationen zur Verfügung gestellt haben und den Strom dafür billiger bekommen.

Ungewöhnlich ist laut Berichten von CNN, dass die Alarmstufe III auch noch am Montag aufrechterhalten wird. Normalerweise wird am Wochenende weniger Strom verbraucht und die Speicher können gefüllt werden. Anscheinend versuchten aber einige Firmen die Produktionsverluste während der Abschaltungen am Wochenende wieder aufzuholen.

Kalifornien hat 1998 mit Deregulierungsgesetzen den Strommarkt geöffnet. Der freie Markt brachte aber höhere statt niedrigere Strompreise. Den Stromversorgern ist es durch ein anderes Gesetz verboten, die Strompreise anzuheben, um die höheren Kosten an die Verbraucher weiterzugeben. (uba)