Ergänzendes Produkt

Kabel Deutschland will auf den Mobilfunkmarkt

Kabel Deutschland will sein bestehendes Angebot aus Fernsehen, Internet und Festnetz um Mobilfunk erweitern.

Der deutschlandweit größte Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) hat einen Vorstoß auf den Mobilfunkmarkt angekündigt. Das Angebot des Unternehmens mit Fernsehen, Internet- und Festnetzanschlüssen soll demnach um den Bereich Mobilfunk erweitert werden. Dabei setzt KDG künftig auf eine Kooperation mit O2, wie das Handelsblatt berichtet. Im Wettbewerb mit den Telekomkonzernen um Marktanteile verfügt der Kabelanbieter über technische und strukturelle Vorteile, die einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz darstellen können. Während das Hochgeschwindigkeitsnetz (VDSL) der Telekom Übertragungsraten von bis zu 50 Mbit pro Sekunde bietet, läuft der Datentransfer auf den Leitungen der Kabelkonzerne in einer doppelt so hohen Geschwindigkeit. Der Angriff auf die Telekomanbieter umfasst jedoch eine noch breitere Palette.

Branchenexperten zufolge ähneln sich Kabelbetreiber wie KDG durch Angebote im Bereich Mobilfunk den etablierten Telekomkonzernen zunehmend. "Kabelbetreiber und Telekomkonzerne bedienen heute eigentlich den gleichen Markt, wir haben die gleichen Kunden", meint KDG-Sprecher Marco Gassen im Gespräch mit pressetext. Die Nachfrage der Verbraucher umfasse die Bereiche Internet, Fernsehen und Mobiltelefonie in gleichen Maßen, weshalb auch das Angebot von Telekomunternehmen etwa in den Fernsehmarkt strahle. "Wir finden heute einen Infrastruktur-Wettbewerb vor, den Deutschland bisher nicht kannte", betont Gassen. Eine Übersättigung des Mobilfunkmarktes stehe dem neuen Angebot nicht im Weg. Die gleiche Frage müssten sich Telekomkonzerne stellen, die erst jetzt mit Fernsehangeboten und Diensten wie IPTV oder VDSL auf den Markt drängen.

Von konkreten Angaben zu dem noch nicht öffentlichen Mobilfunkangebot sieht KDG derzeit ab. Der Kabelbetreiber lässt lediglich erkennen, dass es sich dabei um ein Bündelangebot mit bereits etablierten Diensten handeln soll. "Damit bieten wir ein komplementäres Angebot zu unserem bestehenden. Der Kabelanschluss soll für unsere Kunden attraktiv gestaltet werden, die somit eine Alternative zu den Mobilfunkanbietern vorfinden", erklärt Gassen gegenüber pressetext. KDG-Vorstandschef Adrian von Hammerstein zufolge befinden sich die Verhandlungen mit O2 bereits in einem finalen Stadium. Noch im April soll es zu den Vertragsunterzeichnungen kommen. Das Triple-Play-Angebot aus Fernsehen, Internet und Telefon von KDG wird neben der Mobilfunksparte in diesem Jahr noch um zusätzliche Dienste erweitert. Gegenüber der traditionellen Telekommunikationsbranche schafft das Unternehmen damit weitere Standbeine. So kündigt der Kabelnetzbetreiber etwa die Einführung eines Video-on-Demand-Services an und will weitere HD-Sender in sein Fernsehportfolio aufnehmen. Im Jahresverlauf 2009 soll darüber hinaus die Bandbreite für schnelle Internetanschlüsse erhöht werden. (pte/mje)