Vorbestellung läuft

Jolla stellt erstes Smartphone mit Sailfish OS vor

Nach dem mobilen Betriebssystem Sailfish OS hat das finnische Startup Jolla nun auch sein erstes Smartphone für die Plattform vorgestellt. Das Gerät mit 4,5-Zoll-Display unterstützt neben eigenen Anwendungen auch Android-Apps und kann sofort für 399 Euro vorbestellt werden. Liefertermin ist aber erst Ende des Jahres.

Jolla wurde von ehemaligen Nokia-Mitarbeitern gegründet, die die von der Company eingestellte Entwicklung des vielversprechenden Smartphone-Betriebssystems Meego (N9) weiterführen wollten. Sailfish OS setzt auf Mer, dem Kern von Meego auf, daneben kommen QT (Sailfish Silica Qt), QML, aber auch HTML5 zum Einsatz. Außerdem soll wie bei Tizen der Application Compatibility Layer (ACL) von OpenMobile zum Einsatz kommen und gewährleisten, dass auch Android-Apps laufen. Für native Anwendungen stehen QT oder QML zur Verfügung. Wie von Maemo und Meego bekannt, unterstützt Sailfish OS echtes Multitasking.

Viel ist zur Hardware noch nicht bekannt: Das LTE-Smartphone, kurz Jolla genannt, wird von einem Dual-Core-Prozessor angetrieben und besitzt eine 8-Megapixel-Kamera. Der interne Speicher beträgt 16GB, kann aber durch eine MicroSD-Karte erweitert werden. Von der Anmutung her wirkt das Jolla wie aus zwei einzelnen Scheiben zusammengesetzt und Nutzer können zwischen verschiedenfarbigen Rück-Covern wählen. Dabei handelt es sich aber nicht nur um Hardware-Design - je nach Hälfte können die Nutzer auch Farbe und Aussehen der Benutzeroberfläche verändern - ein Konzept, das Jolla "the other half" nennt. Das Jolla-Smartphone soll im vierten Quartal 2013 auf den Markt kommen und 399 Euro einschließlich Steuern kosten. Es kann bereits auf der Jolla-Website vorbestellt werden.

Nicht nur Jolla trägt dazu bei, dass im Markt für Smartphone-Betriebssysteme dieses Jahr neues Leben einkehrt. Außer für Saifish OS sollen 2013 auch Smartphones für Firefox OS, Tizen und Ubuntu herausgebracht werden. Angesichts der großen Konkurrenz durch die Platzhirsche Android und iOS sowie der anderen Newcomer kann man nicht davon ausgehen, dass das Startup aus Finnland viele Smartphones absetzen kann. Aus Sicht von Francisco Jeronimo, Research Director bei IDC, muss Jolla wegen seiner geringen Größe andererseits auch nicht so viele Geräte verkaufen, um zu überleben. (Computerwoche/mje)