Arbeiten und Leben

Je einfacher die Regeln, umso größer der Erfolg

Was einfache Lösungen verhindert

Wer aber nun glaubt, Einfachheit sei einfach, der irrt. Das Prinzip hat drei Hindernisse zu überwinden, so Eisenhardt und Sull. Es sind Folgende:

  1. Es kostet Mühe, einfache Regeln zu entwickeln. Die Entscheider müssen genau wissen, wo ihre Prioritäten liegen. Sie müssen klar erkennen, an welchen Stellschrauben zu drehen ist, und welche Prozesse einen Flaschenhals darstellen. "Jeder Schritt verlangt Kompromisse und harte Entscheidungen", geben die Wissenschaftler zu bedenken.

  2. Komplexe Regeln, als Gegensatz zu einfachen, verursachen Kosten, die sich auf viele Köpfe verteilen lassen - ihr Nutzen kommt dagegen meist nur einigen wenigen zugute. Diese wenigen Nutznießer werden sich aber mit Händen und Füßen gegen Vereinfachungen wehren, wie sich beispielsweise gut am Widerstand diverser Lobby-Gruppen gegen die Vereinfachung von Steuergesetzen ablesen lässt.

  3. Als drittes nennen Eisenhardt und Sull den "Mythos der unvermeidbaren Komplexität". Wie sie beobachten, herrscht die irrige Annahme, komplexe Probleme bräuchten komplexe Lösungen.

Fünf Fragen, die sich jeder stellen sollte

Eisenhardt und Sull wollen die Simple Rules-Regel auch auf das persönliche Leben jedes Einzelnen anwenden. Demnach sollte man sich fünf Fragen stellen:

  1. Welchen Aspekt in meinem Leben will ich am dringlichsten verbessern? Welche drei Dinge fallen mir als Erstes ein?

  2. Bei welchen Aktivitäten fühle ich mich am Glücklichsten?

  3. Was ängstigt und beunruhigt mich am meisten und wie kann ich diese Ängste mildern?

  4. Wenn ich auf die vergangenen fünf Jahre zurücksehe: Was hätte ich anders machen sollen? Müsste ich heute sterben, was hätte ich im Rückblick verändern sollen?

  5. Wie würde mein engster Freund, wie würde meine Frau/mein Mann diese Fragen für mich beantworten? (Ruhig mal nachfragen!)