JavaOne: 22.000 Entwickler in San Francisco

Der größte Entwickler-Konvent der Welt, die Java Developer Conference "JavaOne", geht heute in San Francisco zu Ende. Über 22.000 Entwickler nahmen an der viertägigen Java-Veranstaltung teil.

Rekordverdächtig ist nicht nur die Teilnehmerzahl, sondern auch die Prominenz. Während der Eröffnungsrede von Suns CEO Scott McNealy gaben sich Apple-Legende Steve Jobs und Basketball-Star Magic Johnson ein Stelldichein. Steve Jobs betonte die besondere Bedeutung von Java 2, das Apple in der Standard Edition mit jedem MacOS X ausliefern wird. Weitere Details zu Apples Ankündigungen auf der JavaONE finden sich bei unserer Schwesterpublikation Macwelt.

Besonders hob Sun während der Veranstaltung das neue Java Community Process Program (JCP) hervor, das die weitere Entwicklung der Java-Programmiersprache regeln soll. Ein Gremium von 15 Firmen wacht in Zukunft über die Vergabe von Java-Spezifikationen. Zehn der 15 Mitglieder wurden von Sun ausgewählt, die restlichen fünf sind freie Vertreter. Der offizielle JCP-Start ist nach Angaben von Sun für 19. Juni 2000 geplant. Im Herbst, so Sun während einer Presseveranstaltung, soll sich das Gremium öffentlichen Wahlen stellen. Das Ziel von JCP ist, Java-Enwicklern mehr Mitspracherechte bei der API-Entwicklung einzuräumen. Zu den derzeitigen Interims-Teilnehmern gehören unter anderem Apache, Apple, Motorola, Hewlett Packard, IBM und Siemens.

Eine Spezifikation des JCP-Programms feierte auf der fünften Java-Entwicklerkonferenz bereits ihre Premiere. Mit dem "Java Network Lauchner Protocol" (JNLP) ist es fortan möglich, Java-Anwendungen im Web-Browser anzuklicken und dann als eigenständige Anwendungen zu starten. Unter der Bezeichnung "Java Web Start" (JWS) präsentierte Sun diese Neuerung der Öffentlichkeit. JWS soll zunächst Windows (9x, NT, 2000), Linux und Solaris unterstützen. Eine Macintosh-Version steht ebenfalls auf der Agenda.

Im Web-Bereich präsentierte Sun neben der JWS-Technologie auch eine XML-Messaging-Integration. Gegenüber der Fachpresse teilte das Unternehmen mit, dass es im Rahmen des JCP-Programms derzeit an den finalen Spezifikationen einer Java-API für XML Messaging arbeite. Diese Technologie soll den Austausch von XML-Dokumenten regeln und insbesondere Mechanismen zur Identifizierung von Sender und Empfänger bereitstellen. Die Java API für XML Messaging soll nach Angabe des Herstellers jedoch auch zahlreiche andere XML-Messaging-Dienste unterstützen, darunter die zukünftigen ebXML-Standards. (Martin Stein/nie)