J.D. Edwards verklagt Oracle auf 1,7 Milliarden Dollar

J.D. Edwards hat gestern zeitgleich zwei Klagen gegen Oracle eingereicht. Vor einem Gericht in Colorado beschuldigt der Anbieter betriebswirtschaftlicher Standardsoftware aus Denver den kalifornischen Datenbankriesen der Sabotage seiner geplanten Übernahme durch Peoplesoft.

J.D. Edwards fordert für den vermeintlichen Sabotageakt 1,7 Milliarden US-Dollar Schadenersatz, was dem voraussichtlichen Kaufpreis entspricht, sowie zusätzlich eine nicht näher bezifferte Geldstrafe. Vor einem kalifornischen Gericht ist die Klage persönlicher: Hier sollen sich Oracle-Chef Larry Ellison und Executive Vice President Chuck Phillips wegen Geschäftsschädigung verantworten, gleichzeitig fordert JDE dort eine einstweilige Verfügung gegen Oracles feindliches Übernahmeangebot für Peoplesoft. Das berichtet die Computerwoche.

Chuck Phillips war erst im vergangenen Monat von der Investment-Bank Morgan Stanley - diese berät Peoplesoft bei der Übernahme von JDE - zu Oracle gewechselt. "Wir werden nicht dasitzen und tatenlos zusehen, wie Oracle diesen arroganten, unrechtmäßigen und zerstörerischen Handlungskurs verfolgt", erklärte J.-D.-Edwards-Chef Bob Dutkowsky.

Oracle-Sprecher Jim kommentierte dies knapp: "Wir haben eben erst von der Anklage erfahren. Peoplesoft und J.D. Edwards ziehen lieber vor Gericht als die Anleger entscheiden zu lassen. Wir glauben, dass diese Klage jeglicher Grundlage entbehrt." (Computerwoche/uba)