ITU erweitert 3G-Standard um Mobile WiMAX

Während der Ausbau der dritten Generation des Mobilfunks endlich vorankommt, wird längst schon um den Nachfolgestandard gerungen. Mobile WiMAX ist einer der heißen Kandidaten, der bereits in vielen Ländern eingesetzt wird und eine schnelle mobile Internet-Nutzung ermöglicht. Die International Telecommunication Union (ITU) hat den Standard nun in ihr Regelwerk für die 4. Generation des Mobilfunks augenommen. Das könnte die ganze Branche auf den Kopf stellen.

Billiges Breitband für alle! Mit diesem Versprechen geht der Funkstandard WiMAX (IEEE 802.16) im Rennen um die Gunst von Herstellern und Verbrauchern an den Start. Während sich die Netzbetreiber langsam von den enormen Kosten der UMTS-Versteigerung erholen - in Deutschland zahlten sie 50 Milliarden Euro - hat die Industrie bereits einen Nachfolger entwickelt, mit dem mobiles Internet revolutioniert wird. Das Problem: Mobile WiMAX benötigt die Anerkennung der ITU, um für die Telekom-Industrie attraktiv zu sein.

Das Ziel wurde jetzt erreicht. Die International Telecommunication Union (ITU) hat in Genf mitgeteilt, den WiMAX-Standard als 3G-Technologie in "IMT-2000" aufgenommen zu haben. Dadurch wird den Unternehmen der Telekom-Branche nicht nur Planungssicherheit garantiert; die Hersteller mobiler Endgeräte werden den Markt mit einer Flut von WiMAX-Handys überschwemmen, ähnlich wie nach der Standardisierung von WLAN. Außerdem bedeutet es eine Vorentscheidung im Rennen gegen die weiterentwickelten 3G-Technik Long Term Evolution (LTE). "LTE kommt erst in drei bis fünf Jahren, aber mobile WiMAX ist jetzt schon da", fasste Shai Yaniv, Senior Director Mobile Wimax Solution bei Alvarion, kürzlich die Vorteile der Technik auf dem Broadband Worldforum Europe in Berlin zusammen.