x86-Konkurrenz dominiert den Server-Markt

Itanium - welche Zukunft haben Intels IA64-Prozessoren?

Wird Itanium technologisch ausgehungert?

Anfang 2013 hat Intel mit einer Randnotiz selbst den Verdacht genährt, dass man Itanium einen langsamen Tod sterben lassen könnte. Anders als zuvor angedeutet, soll der Poulson-Nachfolger Kittson 2014 noch in 32-nm-Technik gefertigt werden. Zeitgleich sieht die Intel-Roadmap für x86er aber schon den Wechsel zu einer Strukturbreite von 14 nm vor. Somit würde der Kittson den x86-Konkurrenten technologisch um zwei Generationen hinterherhinken.

Hinzu kommt, dass für den Kittson, anders als ursprünglich in Aussicht gestellt, auch kein Xeon-kompatibler Sockel geplant ist, sondern wie bei Poulson der Tukwila-Sockel FCLGA1248 beibehalten werden soll. Bestandskunden genießen dadurch zwar Investitionsschutz, verwehrt bleibt aber weiter der Zugang zu modernen Schnittstellen wie PCI Express 3.0. Laut Intel-Manager Stephan Gillich hat die Sockel-Kompatibilität für OEMs den Vorteil, dass sich der Designaufwand minimiert, um schnell neue Produkte auf den Markt bringen zu können.

Von Geschwindigkeit kann bei neuen Itanium-CPUs allerdings keine Rede sein. Die Roadmaps wurden oft um Jahre verfehlt. Einer der Hauptgründe liegt in der Unterstützung der expliziten Parallelisierung (EPIC). Denn diese erfordert einen mächtigen Compiler, dessen aufwändige Entwicklung sich oft als Hemmschuh erwiesen hat. Das hat dazu geführt, dass ähnlich wie Dell oder SGI auch immer mehr andere Server-Hersteller abgesprungen sind.