Digitale Transformation

IT setzt Innovationspotenziale frei

Innovationsschub im B2C-Sektor

Der Wechsel zu einem IT-Modell mit nutzungsbasierter Abrechnung kann Innovationpotenziale freisetzen - ohne großes Risiko. Die Investition in neue Projekte endete früher zu häufig in einer escalation of commitment; statt sich das Scheitern einer Idee einzugestehen, wurde weiter Geld investiert, um vorangegangene Investitionen zu rechtfertigen. Heute müssen Unternehmen "schlechtem" Geld kein "gutes" mehr hinterherwerfen. Weil Entwicklungen dank neuer IT-Dienstleistungen schneller und günstiger durchgeführt werden können als noch vor einigen Jahren, ist Scheitern erlaubt. Das sorgt gleichzeitig dafür, dass die Entscheider ihre Risikoscheu, die Innovationsansätze oftmals schon im Keim erstickte, ablegen. Aufgrund der niedrigen Investitionssummen können Projekte schließlich problemlos angepasst oder sogar eingestellt werden, wenn sie misslingen. Wenn sie dagegen erfolgreich sind, können sie genauso schnell ausgeweitet werden.

Vor dem Umstieg steht die Planung

Aber Achtung: Dafür, dass die Vorzüge neuer Bezugsmodelle zum Tragen kommen, gibt es keine Gewährleistung. Wenn Unternehmen ihre gesamte IT-Infrastruktur ohne passendes Verbrauchsmodell 1:1 in eine Cloud-Lösung übertragen, kann das am Ende sogar teurer werden als der Unterhalt eines eigenen Rechenzentrums. Ziel muss immer sein, die vorhandene IT-Struktur sukzessive zu ersetzen oder sinnvoll zu ergänzen. Unternehmen sollten immer im Hinterkopf behalten, dass es möglicherweise nötig werden könnte, sich auch aus einem verbrauchsabhängigen Vertrag zurückzuziehen. Sie sollten deshalb von vorne herein klären, wie und ob es möglich ist, etwa alle Daten aus der Cloud zurück zu transferieren und auf dem Server des Providers zu löschen.

Bedenken auch im Hinblick auf die Sicherheit der Daten sind grundsätzlich gerechtfertigt. Rechtliche Fragen, wie etwa bezüglich der zugrunde liegenden Sicherheitsvorkehrungen und der nach Datenhoheit, müssen bei der Nutzung von IT-Services immer bedacht werden. Die damit verbundenen Ängste dürfen allerdings nicht zum Hemmschuh bei der Entwicklung eines Unternehmens und dem Ausschöpfen der Innovationspotenziale werden. Die digitale Transformation ist eine Entwicklung, die für Unternehmen so wirkungsvoll sein wird wie die Entstehung und die Nutzung des Internets. CIOs sollten diese Evolution aber im Hinblick auf die Arbeitsbelastungen und die Anforderungen der verschiedenen Betriebsbereiche schon jetzt bestmöglich vorantreiben. Ihre Aufgabe ist es etwa, Unternehmensdaten zu bewerten und zu klassifizieren. Sie müssen den Umfang der Services, die benötigt werden, identifizieren und klar definieren, wo neue IT-Anwendungen tatsächlich monetären und fachlichen Nutzen bringen. (jha)