IT-Konzerne reagieren mit Krisenplänen auf Anschlag

Nach dem verheerenden Terroranschlag auf die USA haben viele IT-Konzerne in den USA ihre Niederlassungen in den betroffenen Städten geschlossen. Die Unternehmen haben außerdem die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt.

Eine Sprecherin der American Electronics Association (AeA), einer Vereinigung, der einige der größten Konzerne des Silicon Valley angehören, sagte, das bei vielen Mitgliedern Krisenpläne in Kraft getreten seien. Die großen Unternehmen seien allesamt auf Ausnahmesituationen vorbereitet, auch wenn man dabei eher an Naturkatastrophen denke.

Sun Microsystems hat Niederlassungen in New York und Washington, die Büros befanden sich unter anderem im 25. und 26. Stockwerk des World Trade Centers. Nach Angaben einer Sun-Sprecherin seien die Stockwerke evakuiert worden. Ob es unter den 300 Mitarbeitern der Sun-Niederlassungen im World Trade Center Opfer zu beklagen gibt, ist unklar. "Wir versuchten die ganze Zeit, Kontakt mit den Mitarbeitern aufzunehmen", sagte die Sprecherin. Unklar sei bislang auch, wie viele der Mitarbeiter sich im Büro aufhielten. Viele der Beschäftigten seien aber im Außendienst tätig, so die Sprecherin.

Microsoft hat die New Yorker und Washingtoner Niederlassungen ebenfalls geschlossen. Gleiches gilt für Lucent Technologies. Der Telekommunikationskonzern hat seinen Mitarbeitern angeboten, zu Hause bleiben zu können. Auch Motorola hat seine Niederlassungen in Washingon geräumt. Außerdem hat Motorola die Webseite motorola.com am Dienstag vom Netz genommen. Der Grund dafür ist unklar. Statt den üblichen Angeboten erschien unter motorola.com nur die Mitteilung: "We're Sorry. All Motorola Internet sites are temporarily unavailable until further notice." Ein Motorola-Sprecher wollte den Schritt nicht begründen.

Soweit die Niederlassungen nicht in den betroffenen Städten liegen, versuchen die Unternehmen, den Betrieb unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen aufrechtzuerhalten. Welche Auswirkungen die Katastrophe auf die Industrie hat, ist derzeit nicht absehbar. Bill Eyres, ehemaliger IBM-Sicherheitschef und Gründer der Sicherheitsfirma Eyres Group LLC, sagte, dass man den Schaden erst in den nächsten Wochen einschätzen könne. Eyres glaubt, dass die psychischen Auswirkungen des Dramas zum Problem für die Unternehmen werden können. Man werde vielen Mitarbeiter in nächster Zeit nicht zumuten können, mit dem Flugzeug zu reisen. (uba)