IBM-Studie

IT-Budgets im Mittelstand steigen

Mittelständische IT-Anwender geben wieder mehr Geld für IT-Innovationen aus. Die Fixierung auf Einsparungen und Effizienzgewinne hat ein Ende, schreibt IBM in einer Studie.

Die Erkenntnisse beruhen auf einer Befragung von mehr als 2000 Unternehmen, darunter rund 100 deutsche Firmen, in 32 Ländern. Demnach dürfen 53 Prozent der weltweiten IT-Leiter im Jahr 2011 über ein steigendes Budget verfügen. Im Jahr 2009, als IBM die letzte Umfrage betrieben hatte, waren es lediglich 14 Prozent. Die deutschen Anwender liegen knapp unter dem weltweiten Durchschnitt. Hier erwarten 51 Prozent der Befragten steigende IT-Ausgaben, nur elf Prozent kalkulieren mit fallenden IT-Mittel.

Auch der Schwerpunkt der IT-Investitionen hat sich binnen zwei Jahren verschoben. Wenig verwunderlich standen bei der Umfrage im Jahr 2009 während der weltweiten Banken- und Finanzkrise Einsparungen und Effizienzsteigerungen ganz oben auf der Agenda. Heute richten die mittelständischen Firmen ihr Augenmerk vermehrt auf Wachstum, Kundenbetreuung und Innovationen. "Wo vor zwei Jahren der Return on Investment das beherrschende Thema war, wird heute über Kundenorientierung gesprochen", beobachtet Doris Albiez, Vice President Geschäftspartner und Mittelstand bei IBM. Wichtige Geschäftsziele deutscher Mittelständler sind derzeit vornehmlich Fortschritte im Kundenservice und eine höhere Flexibilität im Unternehmen. Erst auf Rang drei folgt mit der Kostenreduktion ein klassisches Effizienzziel.

Viele IT-Projekte sind auf IT-Infrastrukturbereiche wie Virtualisierung, Energieeffizienz (Green IT) und Security ausgerichtet. Doch zunehmend geben die Firmen ihr Geld für mehr Mobility, Collaboration und Web 2.0 sowie Social Media aus. Diese Investitionen sollen mehr Nähe zum Kunden sowie direkte und neue Kommunikationswege schaffen. Hier reihen sich auch Angebote für das Business Process Management (BPM), Business Analytics sowie Business Intelligence (BI) ein, die dabei helfen sollen, die Kaufentscheidungen der Kunden besser einzuordnen und internen Prozesse entsprechend auszurichten. "Business Analytics ist nicht mehr den großen Unternehmen vorbehalten", betont Albiez. "Auch in Nischenmärkten können die Tools Rückschlüsse auf das Marktgeschehen liefern." Ein wesentliches Element in künftigen IT-Installationen ist das Cloud Computing. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen in Deutschland verwenden oder planen die Verwendung von Cloud-Lösungen. Sie erhoffen sich geringere Kosten sowie eine einfache Administrierbarkeit und Skalierbarkeit. (Computerwoche/cvi)