Neue Business Suite auf In-Memory-Plattform

Ist SAP S/4HANA eine neue Generation an Unternehmenssoftware?

Cloud-basiert, lokal On Premise oder Hybrid - mit SAP S/4HANA haben die Anwender die Wahl zwischen verschiedenen Betriebsmodi für die Business Suite. Die neue Benutzeroberfläche SAP Fiori ermöglicht zudem einen besseren mobilen Einsatz.
ERP am Handgelenk, die neue SAP-Suite macht es möglich.
ERP am Handgelenk, die neue SAP-Suite macht es möglich.

"SAP definiert das Konzept des Enterprise Resource Planning für das 21. Jahrhundert neu", haute Bill McDermott, Vorstandsvorsitzender bei SAP, auf einer Pressekonferenz an der New Yorker Börse mächtig auf die Pauke, "SAP S/4HANA verbindet Software und Anwender, so dass sie ihre Geschäfte in Echtzeit, vernetzt und einfach abwickeln können." Euphorisch stilisierte McDermott, denn den Ankündigungstag zu einem historischen Tag, denn "unserer Ansicht nach läuten wir mit SAP S/4HANA heute den Anfang vom Ende der IT-Architektur des 20. Jahrhunderts und der damit verbundenen Komplexität ein."

Das ist SAP S4/HANA

Doch was verbirgt sich hinter dieser Euphorie? SAP S4/HANA ist eine neue Business Suite, die auf der In-Memory-Plattform SAP HANA basiert. Auf HANA setzt SAP weil laut McDermott Disk-basierte Datenbanken IT-Probleme wie Big Data oder Analytics nicht mehr lösen können. Deshalb habe man auch HANA erfunden. Mittlerweile so der SAP-Chef weiter, habe man 6000 Kunden für die schnellste DB-Plattform der Welt gewonnen.

Zudem hat sie mit SAP Fiori eine neue Benutzeroberfläche. Dank des neuen GUI soll die Suite auf nahezu allen Gerätetypen laufen und an die unterschiedlichsten Anwenderprofile anpassen lassen. So erwarten laut McDermott Millenials am Montag die gleiche User-Experience wie am Wochenende im Wohnzimmer. Gleichzeitig lässt sich die Suite je nach Wunsch des Anwenders als Cloud-Lösung, On Premise oder Hybrid betreiben. Dabei soll ein gesteuerter Konfigurationsprozess eine einfache Implementierung ermöglichen. Zudem verfüge die Suite über ein vereinfachtes Datenmodell, das neu konzipierte Geschäftsprozesse in Echtzeit erlaube.

Vor der New Yorker Börse haute SAP-Chef McDermott bei der Produktvorstellung groß auf die Pauke.
Vor der New Yorker Börse haute SAP-Chef McDermott bei der Produktvorstellung groß auf die Pauke.
Foto: IDGNS

Laut SAP können die Anwender mit der Suite nun neue Geschäftsprozesse in Echtzeit einfacher konzipieren, Hierzu könnten Menschen, Endgeräte und Geschäftsnetzwerke in Echtzeit miteinander verknüpft werden. Dies erlaube etwa einen schnelleren Zugriff auf das Internet der Dinge oder Big Data. Ferner hätte das vereinfachte Datenmodell den Vorteil, dass die Anwender ihre IT-Effizienz verbessern könnten.

Erster Schritt in der Roadmap von SAP S/4HANA war die im Juni 2014 auf der Sapphire in Orlando vorgestellte Lösung SAP Simple Finance, die über Echtzeitinformationen Innovationen in Finanzabteilungen ermöglichen soll.

SAP und die Cloud

SAP S/4HANA soll ebenfalls das Cloud-Portfolio von SAP-Unternehmen wie Ariba, Fieldglass und SuccessFactors erweitern. Dabei könnten Kunden dank des umfassenden Angebots SAP zufolge künftig selbst bestimmen, in welchem Tempo sie auf die Cloud umsteigen möchten, während sie weiterhin von sämtlichen Integrations- und wirtschaftlichen Vorteilen ihrer implementierten SAP-Lösungen profitieren.

Der Vertrieb der neuen Lösung erfolgt über viele langjährige Partner von SAP, die Kunden auf ihren Weg auch mit entsprechenden Services unterstützen wollen. Geplant sind dazu vorgefertigte Migrations- und Implementierungspakete für SAP S/4HANA, die für eine schnellere Wertschöpfung sorgen sollen. Zu den Partnern, die als Early Adopter bereits die Business Suite näher kennengelernt haben, zählen Accenture, Capgemini, Deloitte Consulting LLP, EY und PwC.