Internetsurfen als Teil der Genesung

Seit Dezember kann auf allen Stationen der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg gesurft und gemailt werden.

Einen Ausflug vom Klinik-Alltag in das World Wide Web können seit dem 11. Dezember die Patienten der Heidelberger Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin machen. Mit eigenem Laptop, der Erlaubnis der Eltern und dem W-Lan-Zugang der Klinik können sie sich ins Internet einloggen und E-Mails an Familie und Freunde schreiben. Denn für eine rasche Genesung der Kinder sei der Kontakt nach außen sehr wichtig, so das Klinikum.

Seit Dezember kann auf allen Stationen der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg kabellos gesurft werden. Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
Seit Dezember kann auf allen Stationen der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg kabellos gesurft werden. Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
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Auch der Klinikunterricht profitiert davon. Per Internet können die Patienten der Intensivstationen auf das Schulnetz des Klinikums zugreifen, das 2003 eingerichtet wurde. Gemeinsam mit dem Kliniklehrer beziehen die Kinder den Unterrichtsstoff aus dem Internet.

Das Patientennetz der Klinik ist vom Klinikumsnetz getrennt. Es hat einen eigenen Internetzugang über den Onko-Kids-Server und wird vom Elternverein für krebskranke Kinder Heidelberg finanziert. Die Internetnutzung für die Kinder ist deshalb kostenlos. Die jungen Patienten können vom Krankenbett auch auf die speziell für Kinder angelegten Informationsseiten der Heidelberger Klinik „MediZity“ und „OnkoKids“ zugreifen.

Bereits 2001 waren in einem Pilotversuch die ersten zwei Stationen ans Internet angeschlossen worden. Inzwischen dürfen Patienten der gesamten Klinik für Kinder- und Jugendmedizin nun auch auf den Intensivstationen surfen – mit dem eigenen Laptop. Dabei müssen sie Auflagen erfüllen: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren benötigen eine Einwilligung der Eltern und alle Nutzer des Netzes müssen unterschreiben, dass sie sich an bestimmte Regeln halten. Zum einen sollen die jungen Patienten keine Gewalt verherrlichenden Spiele spielen. Zum anderen verhindert eine Sicherheitssoftware, dass sie kostenpflichtige oder nicht jugendfreie Internetseiten mit Gewaltdarstellungen, pornographischen und rechtsextremen Inhalten besuchen.

Den Kindern wird es so ermöglicht, per E-Mail Kontakt mit Freunden aufzunehmen, mit Freunden zu chatten oder sich mit Informationen oder Spielen zu beschäftigen. Dr. Dietrich Bucsenez, Oberarzt auf der Intensivstation der Klinik, sieht darin Vorteile auch aus medizinischer Sicht: „Sich mit Freunden auszutauschen und sich von der Erkrankung abzulenken spielt eine wichtige Rolle bei der Genesung der Kinder.“ (Detlef Scholz)