Internet-Zeit aus Greenwich

Mit einer allgemeingültigen Zeit fürs Internet will Greenwich einen Standard setzen. Profitieren soll davon insbesondere der weltweite E-Commerce. Der Startschuss fällt am Neujahrstag.

Als Zeitlieferant ist das Greenwich-Observatorium am Südufer der Themse an Erfahrung kaum zu schlagen. Mit dem Get-Projekt (Greenwich Electronic Time) wollen die Briten nun auch die Standard-Zeit fürs Internet setzten. Das Get-Zeitalter startet am Neujahrstag. Schon bisher tragen E-Mails und E-Commerce-Transaktionen eine Zeitkennung, die auf der Universal Time, und damit auf dem modernen Gegenstück der GMT basiert. Bisher wird diese Zeitkennung aber von Rechnern auf Lokal-Zeit zurückgesetzt. Um insbesondere beim E-Commerce rechtliche und logistische Probleme zu vermeiden will Get einen Standard setzen.

An der Speerspitze des Get-Projekt steht die IMRG (Interactive Media in Retail Group), zu deren Mitgliedern auch Microsoft und IBM zählen. Unternehmen will das Projekt eine Software zur Verfügung stellen, die dafür sorgt, dass E-Commerce-Transaktionen mit der Get gekennzeichnet werden.

Die IMRG hält Get für erfolgsversprechender als die bereits existierende Internet-Zeit vom Schweizer Uhren-Hersteller Swatch . Diese basiert auf einem Meridian in Biel und teilt den Tag in 1000 sogenannten Beats. Jeder dieser Beats hat eine Länge von 1 Minute und 26,4 Sekunden. Die "normale" GMT (Greenwich Mean Time) sei eine bekannte Größe und würde damit auch für Get Vertrauen schaffen.

Ganz nebenbei würde Get den Status des Greenwich Observatoriums als Zeitlieferant für die Welt untermauern. (mje)