Eutelsat KA-SAT

Internet per Satellit - KA-SAT erfolgreich gestartet

Mit dem KA-SAT möchte der europäische Betreiber Eutelsat Internet Service Provider in die Lage versetzen, mehr als eine Million Haushalte in Europa mit Breitband-Internetanbindungen versorgen.

Der Start des 6,1 Tonnen schweren Satelliten erfolgte am 26. Dezember um 22.51 Uhr MEZ. Transportiert hat den Satellit eine Proton Breeze M Trägerakete von ILS. Nach neun Stunden und 12 Minuten habe sich der Satellit von der letzten Antriebsstufe getrennt und sei in den geostationären Transferorbit gelangt. Das Eutelsat-Kontrollzentrum am Teleport Rambouillet habe die Telemetrie-Signale des Satelliten empfangen. Die Sonnensegel seien erfolgreich in den partiellen Betrieb gegangen.

Das Konzept des KA-SAT basiert auf der Nutzlast von 82 schmalen Spotbeams, die mit zehn Bodenstationen verbunden sind. Diese Konfiguration soll es erlauben, Frequenzen 20-mal wieder einzusetzen, damit sei ein Datendurchsatz von über 70 GBit/s möglich. Das Netzwerk am Boden nutze die SurfBeam-Technologie von ViaSat. Mit Hilfe derer würden in Nordamerika bereits 450.000 Haushalte mit Breitbanddiensten versorgt. Die Technologie mache es laut Eutelsat möglich mehr als einer Million Haushalten in Europa und dem Mittelmeerraum Internetanbindungen zu Geschwindigkeiten vergleichbar zu DSL anzubieten.

KA-Sat erhöht die Geschwindigkeit des Dienstes Tooway, der von der Eutelsat-Tocher Skylogic seit 2008 angeboten wird, für Endverbraucher auf bis zu 10 MBit/s. Mittels entsprechenden Dual-Feed-Satellitenantennen sei es möglich, Breitbandverbindungen per KA-SAT zu nutzen und gleichzeitig Sat-TV-Programme von Positionen aus zu empfangen, die bis zu zehn Grad von der Orbitalposition 9 Grad Ost entfernt liegen. Jeder Spotbeam stelle eine Kapazität von 900 MBit/s bereit, die sich in einen Vorwärts- und einen Rückwärtskanal aufteilen.

In den nächsten Tagen folgt eine Testphase des Satelliten. Die wirtschaftliche Inbetriebnahme des Satelliten ist für Ende Mai geplant. (mje)