Intels Umsatzrückgang schwächer als erwartet

In der Nacht zum Mittwoch hat Halbleiterkönig Intel die Ergebnisse für sein erstes Quartal im Geschäftsjahr 2001 vorgelegt. Mit einem Gewinn von 16 Cent pro Aktie konnte Intel die nach unten korrigierten Prognosen leicht übertreffen.

Sieht man von den Sonderausgaben ab, hat Intel in den vergangenen drei Monaten einen Umsatz von 6,7 Milliarden US-Dollar erzielt, 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das erste Quartal ist in der Computerbranche traditionell das schlechteste, die erfolgsverwöhnten Intel-Anleger werden diese Zahlen dennoch als Einbruch werten.

Besonders deutlich wird dies beim Gewinn vor Steuern: Zwar stellen die jetzt erzielten 1,1 Milliarden US-Dollar Intel immer noch als sehr profitables Unternehmen dar. Gegenüber dem ersten Quartal 2000 bedeuten sie jedoch ein Minus von 64 Prozent.

Dass daran nicht allein die zahlreichen Übernahmen wie die von Xircom oder ICP Vortex schuld sind, zeigt die Bilanz, wenn die Sonderbelastungen eingerechnet werden. Hier steht dann ein Gewinn von 482 Millionen US-Dollar unterm Strich, 82 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Für die Anleger hatte Intel mit seinen mehrfachen Umsatzwarnungen etwas tiefer gestapelt als nötig: Statt erwarteter 15 Cent pro Aktie sprang noch ein Gewinn von 16 Cent heraus. Für das kommende Quartal sagen Intels eigene Prognosen jetzt einen Umsatz von 6,2 bis 6,8 Milliarden US-Dollar voraus.

Wie hoch dabei der Gewinn ausfällt, steht in den Sternen. Die Spatzen der Halbleiterbranche pfeifen inzwischen von den Dächern, dass Intel noch in diesem Monat den Preiskrieg mit AMD verschärfen will. Nach den Preissenkungen vom Ostersonntag soll kurz nach der Vorstellung des Pentium 4 mit 1,7 GHz schon die nächste Runde eingeläutet werden. Unbestätigten Angaben zufolge sollen dann die Einstiegsmodelle mit 1,3 und 1,4 GHz nur noch unter 200 US-Dollar für PC-Hersteller kosten.

Das entspricht zwar Intels ursprünglichen Plänen des "most aggressive ramp" einer neuen CPU in der Geschichte des Unternehmens, wie viel dabei aber noch zu verdienen ist, bleibt offen. Noch immer ist der Willamette-Kern des aktuellen Pentium 4 mit über 200 mm² einer der größten und damit teuersten Halbleiter in Serienfertigung. (nie)