Intels Traum-Prozessor

Im Gespräch mit tecChannel.de enthüllt der Direktor von Intels Microprocessor Research Lab, Justin Rattner, die Pläne für einen Desktop-Prozessor der Zukunft.

Anfang Juli lud Intel eine kleine Schar europäischer Journalisten zur Besichtigung seiner Anlagen nach Oregon ein. Der nördlich von Kalifornien an der US-amerikanischen Westküste gelegene Bundesstaat ist neben dem Silicon Valley das wichtigste Zentrum für den Halbleiter-Riesen.

Nahe Oregons Metropole Portland liegt die Forschungs-Fab D1C, in der Intel neue Herstellungsverfahren entwickelt. Über einen "copy exactly" getauften Prozess werden diese Methoden dann genau in die Fabs für die Massenfertigung übertragen - und zwar so detailgetreu, dass andere Produktionsstätten von innen kaum von der D1C zu unterscheiden sind.

Neben dieser Primär-Fab befindet sich auch Intels "Microprocessor Research Laboratory" (MRL) in Oregon. Sein Leiter ist Intel-Fellow Justin Rattner. Er stand den Pressevertretern zu Intels Visionen für eine CPU der Zukunft Rede und Antwort. "Fellows" wie Rattner sind in US-Firmen langjährige Mitarbeiter und Visionäre. Solche Mitarbeiter werden dort früher oder später nicht mehr fürs Tagesgeschäft, sondern fürs Nachdenken und Verkünden der frohen Firmenbotschaft bezahlt.

Seine vorbereitete Präsentation klappte Rattner beim Ortstermin nach einigen Folien schnell zu. Statt einem Vortrag hatte sich eine lebhafte Diskussion darüber ergeben, wie ein Desktop-Prozessor zu mehr Performance kommen kann. Wie mehrfach berichtet tut sich Intels aktuelles Flaggschiff Pentium 4 ziemlich schwer damit, ohne optimierte Software bessere Leistungen als die Konkurrenz oder sein Vorgänger zu erzielen. Doch Intel setzt weiterhin gleichermaßen auf Optimierungen an der Soft- wie Hardware.