Codename Cedar Trail

Intels neue Atom-Prozessoren für Netbooks

Intel erneuert seine Plattform für Netbooks und führt zwei neue Atom-Prozessoren ein. Die so genannte Cedar-Trail-Plattform soll unter anderem mehr Leistung und Optimierungen in Sachen Energiemanagement bieten. Auf Basis der neuen Plattform sollen sich Netbooks zu Preisen ab 199 US-Dollar realisieren lassen.

Hierzulande haben es Netbooks inzwischen schwer, der Markt ist rückläufig. Im Jahr 2011 sollen in Deutschland noch 900.000 Stück verkauft werden. Das ist zwar immer noch eine signifikante Größe, aber von den 1,7 Millionen Stück, die 2010 in Deutschland laut BITKOM abgesetzt wurden doch ein gutes Stück entfernt. Zwischen preiswerten Notebooks und attraktiven Tablets scheint die Nische für die 2008 erschienenen Netbooks in Deutschland zu eng zu werden. Das ist in anderen Regionen der Erde allerdings deutlich anders, wie Intel auch bei der Einführung der neuen Plattform betont.

Die so genannte Cedar-Trail-Plattform löst die im Jahr 2009 eingeführte Pine-Trail-Plattform für Netbooks ab. Daneben existiert noch die Oak-Trail-Plattform, mit beispielsweise dem aktuellen Atom Z630, die primär in Tablets zum Einsatz kommt. Intel startet die Cedar-Trail-Plattform mit den neuen Prozessoren Atom N2600 und Atom N2800.

In Sachen Strukturbreite und Architektur ändert sich zu den Vorgängern N450/N455 und N570 nichts. Bei den neuen Prozessoren handelt es sich um Dual-Core-Prozessoren, die mit einer Taktfrequenz von 1,60 GHz (N2600) beziehungsweise 1,86 GHz (N2800) arbeiten. In Sachen Leistung sind zwei signifikante Änderungen gegenüber den Vorgängern zu verzeichnen. Zum einen taktet die Grafik nun schneller und zwar mit 400 MHz beim N2600 und mit 640 MHz beim N2800. In den Vorgänger-CPUs arbeitet die Grafik mit 200 MHz. Zudem wird nun schnellerer Speicher unterstützt. Und zwar DDR3-800 vom Atom N2600 und DDR3-1066 beim Atom N2800. Intel spricht von einem Leistungszuwachs von bis zu 18 Prozent im Vergleich zu den Vorgängergenerationen. Bei der Wiedergabe von Videos soll die neue Plattform gleichfalls deutlich bessere Ergebnisse erzielen.

Die neuen Prozessoren unterstützen jetzt den C6-Energiesparmodus, damit lässt sich nun gegebenenfalls nahezu der komplette Kern einer CPU deaktivieren. Die neuen Plattformen sind mit geringeren TDP-Werten als ihre Vorgänger spezifiziert. Intel gibt für eine N2600-Plattform einen TDP-Wert von 5 Watt, mit N2800 sollen es 8 Watt sein. Beim Chipsatz gibt es keine Änderungen, den neuen Prozessoren steht wie bislang auch der NM10-Chipsatz zur Seite.

Die neue Cedar-Trail-Plattform unterstützt Intel Wireless Display (WiDi), das bereits von Notebooks der Sandy-Bridge-Plattform her bekannt ist. Damit lässt sich das Grafiksignal drahtlos übertragen und mit entsprechenden Adaptern auf einem Anzeigegerät, beispielsweise dem Fernseher, ausgeben. Hinzu kommt bei der neuen Netbook-Plattform Intel Wireless Music, dass es dementsprechend erlauben soll einfacher Musik per Funk auf einen entsprechenden Empfänger zu streamen. Die von der Vorstellung der nächsten Ultrabook-Generation her bekannte Rapid Start Technologie, soll nun auch bei Netbooks für ein schnelles Hochfahren sorgen.

Mit Hilfe der neuen Plattform sollen Netbooks zu Preisen ab 199 US-Dollar möglich sein, so Intel. Es seien unterschiedlichste Ausbau- und Formfaktorstufen möglich, die auch in Preisbereich jenseits der 399 US-Dollar führen könnten.

Von den üblichen Herstellern von Netbooks, also Acer, Asus, HP, Samsung und Toshiba, werden laut Intel ab Anfang 2012 entsprechende Geräte erwartet. (mje)