Intel zieht Pentium 4 mit FSB800 zurück

Laut Pressebericht liefert Intel den gerade vorgestellten Pentium 4 3 GHz mit 800 MHz Front Side Bus vorerst nicht aus.

Wie die Kollegen der c't melden, habe Intel die CPU in letzter Minute zurückgezogen, weil bei einer kleinen Anzahl von Prozessoren "nicht erwartete Ergebnisse" beim FSB800-Betrieb aufgetaucht seien, die Intel nun genauer untersuchen müsse. Weitere Details nannte Intel nicht, da man noch auf der Suche nach dem "root cause" sei und das Übel an eben dieser Wurzel anpacken wolle. Daher sei auch noch unklar, ob die Auslieferung schon in ein paar Tagen oder erst in einigen Wochen starten könnte. Der Fehler läge aber laut Intel im Prozessor, nicht im FSB800-Chipsatz Canterwood, der vom Rückruf daher nicht betroffen sei.

Die CPU, die tecCHANNEL im Test verwendete, verhielt sich dagegen so wie erwartet: Intels neuer Pentium 4 3000 mit FSB800 war meist schneller als der Pentium 4 3066 mit FSB533. Nur speicherhungrige Applikationen profitieren von der höheren Bandbreite des 800-MHz-Prozessorbusses. Hier erreicht der Pentium 4 3000 in Kombination mit Dual-Channel-DDR400-SDRAM einen respektablen Performance-Schub. Den ausführlichen Test der CPU finden Sie hier.

Beim detaillierten Test der Canterwood-Plattform, den sie ab Dienstag 15.04.2003 bei tecCHANNEL lesen können, stellten wir allerdings eine Einschränkung fest: In allen Disziplinen ist der 875P-Chipsatz bei FSB800 deutlich der Konkurrenz überlegen. Die hohe Speicherperformance erreichen Prozessor und Chipset in unserem Test aber nur mit double-sided-DIMMs. Bei der Verwendung von single-sided-Modulen brach die Leistung in einzelnen Disziplinen stark ein.

Eine Besonderheit des 875P-Speicher-Controllers ist der so genannte "Turbo-Mode". Diesen bezeichnet Intel als Performance Acceleration Technologie (PAT). Die Technologie optimiert den Datenstrom vom und zum Speicher. Sie funktioniert nur in der Kombination FSB800 und DDR400-Speicher. Erst dann werden die Daten über einen "verkürzten" Bypass zum/vom Speicher umgeleitet. Andere Kombinationen deaktivieren diese Funktion. Laut Intel bringt dieser Verfahren bei Speicherzugriffen einen Performance-Gewinn von zwei bis fünf Prozent. (mec)