Highspeed-WLAN und Wi-Fi im Prozessor

Intel zeigt mit WiGig und Rosepoint neue WLAN-Technologien

Intel zeigt auf dem Intel Developer Forum das erste komplett in Silizium realisierte WLAN-Modul - ohne analoge Komponenten. Intel führt mit Rosepoint zudem einen Chip vor, der CPU und WLAN vereint. Außerdem wird die nächste Wi-Fi-Generation WiGig mit 5 Gbit/s Transferrate demonstriert.

Auf dem Intel Developer Forum demonstriert Intels Chief Technology Office Justin Rattner erstmals eine WLAN-Lösung, die komplett digital auf einem Siliziumplättchen realisiert ist. Hierzu zählen der digitale Frequenz-Synthesizer und ein digital realisierter Phase Modulator. Dieses erste komplett in Silizium realisierte WLAN-Modul arbeitet mit 40 MHz Bandbreite und ist mit 32 nm Strukturbreite realisiert. Auf analoge Komponenten wird verzichtet, die Antennen sind aber natürlich weiterhin "analoge" Bauteile.

Mit dem in Silizium realisierten WLAN-Sender skaliert die Entwicklung auch in Bezug auf Energieeffizienz und Die-Fläche mit den Fortschritten in der Prozesstechnologie. Dies sei mit Analog-Technologie nicht so einfach möglich, wie Rattner ausführt. Analoges Funk-Design ist ein Mix aus passiven und aktiven Elementen. Rattner zeigt mit Rosepoint dann noch einen Prozessor mit integrierten WLAN-Modul. Zwei Atom-Kerne befinden sich auf einem experimentellen SoC (System on Chip) zusammen mit dem WLAN-Sender auf einem Siliziumplättchen. Realisiert hat Intel den Prototypen mit dem Codenamen Rosepoint im 32-nm-Verfahren und 802.11g.

Im Verlauf der letzten Keynote des diesjährigen Intel Developer Forums demonstrierte Rattner mit WiGig zudem die weitere Entwicklung in der drahtlosen Netzwerktechnologie. Aktuell kommen erste Geräte mit dem 802.11n-Nachfolger 802.11ac auf den Markt. Noch befindet sich der Standard aber im Draft-Modus. Die Freigabe durch die 802.11 Working Group könnte dann final bis Ende 2013 erfolgen. Der neue WLAN-Standard soll Datenübertragungsraten zwischen 433 Mbit/s und 1,3 Gbit/s erreichen.

WiGig: Über den künftigen drahtlosen Standard 802.11ad wird neben WLAN auch beispielsweise Wireless Display übertragen.
WiGig: Über den künftigen drahtlosen Standard 802.11ad wird neben WLAN auch beispielsweise Wireless Display übertragen.

Das auf dem Entwicklerforum demonstrierte WiGig arbeitet mit 60 GHz und ermöglicht Rattner zufolge Transferraten von 5 Gbit/s. Bei WiGig handelt es sich nicht um einen Alleingang von Intel, der künftige Standard 802.11ad ist eine industrieweite Initiative, vereint in der WiGig Alliance. Mit 60 GHz sind laut Intel deutlich weniger Störungen vorhanden als in den bisherigen WLAN-Bändern mit 2,4 und 5 GHz. Mit WiGig ist auch "Wirless Docking" möglich. Dabei verbinden sich beispielsweise zwei Monitore und ein externes Laufwerk drahtlos mit dem Ultrabook - dies wurde während der Keynote vorgeführt. WiGig ermöglicht auch Wireless Sync, Wireless Display sowie den drahtlosen Internetzugang. Mit WiGig können mehrere Protokolle für Wi-Fi, A/V und I/O übertragen werden.

Mitte 2013 sollen bereits erste Lösungen mit WiGig auf dem Markt zu sehen sein, wie Intel angibt. (cvi)