Intel verklagt VIA und Broadcom

Intel hat den bei der Einigung mit VIA ausgesparten Streitpunkt wieder aufgenommen: Nun sollen VIAs Chipsätze für AMD-Prozessoren Intel-Patente verletzen. Ebenso ergeht es dem Hersteller von TK-Chips Broadcom.

Die Computerbranche scheint derzeit ihr eigenes Spätsommer-Theater zu inszenieren - kein Tag vergeht, ohne dass eine Firma gegen einen direkten Konkurrenten klagen würde, weil der das geistige Eigentum des Klägers widerrechtlich ausbeute.

Zwar hatten sich VIA und Intel schon in wesentlichen Punkten geeinigt, nun greift Intel - nicht ganz überraschend - den in der Beilegung ausgesparten Punkt wieder auf: Auch in VIAs Athlon Chipsätzen soll Intel-Know-how stecken. Konkret nannte Intel auf Anfrage den KX-133, genauere Details zu den darin verwendeten Technologien, die Intel entwickelt haben will, wollte man jedoch nicht angeben.

Anders beim Fall Broadcom: Hier wirft Intel dem Unternehmen vor, fünf Patente verletzt zu haben, die unter anderem Kompressionsverfahren und Chipgehäuse betreffen. Während sich Broadcom gegenüber Nachrichtenagenturen überrascht zeigt, geht der Klage dennoch ein längerer Streit voraus.

Intel behauptet laut einem Bericht der US-Wochenzeitung InfoWorld, dass Broadcom Intel-Mitarbeitern bei vorgetäuschten Bewerbungsgesprächen Firmengeheimnisse entlockt hätte. Am 10. März sei deswegen eine einstweilige Verfügung gegen Broadcom erlassen worden.

Intels aktuelle Klage hat damit dem Wortlaut nach nichts zu tun. In der Schrift heißt dass "nahezu jeder Aspekt von Broadcoms Unternehmungen" eines oder mehrere Intel-Patente verletze. (nie)