DataCenter 2020

Intel und T-Systems eröffnen gemeinsam Testlabor für grüne Rechenzentren

Viel Raum zum Optimieren

Rechenzentren sind höchst komplexe Gebilde. Wie effizient ein Rechenzentrum arbeitet, ergibt sich deshalb aus der Summe vieler Einzelbereiche. Eine Gartner-Studie belegt, dass sich lediglich zwei Prozent der Energieersparnis durch IT-Komponenten selbst erzielen lassen. Die restlichen 98 Prozent hingegen verantwortet das Umfeld des Rechenzentrums wie Kühlung und Klimaanlagen, optimale Raumgestaltung bis hin zur geografischen Lage. Über dieses Zusammenspiel gibt es bisher jedoch noch viel zu wenig zuverlässige Erkenntnisse. Hier möchte das Forschungsteam ansetzen. „In einem Rechenzentrum können die jährlich anfallenden Kosten für Stromversorgung und Kühlung genau so hoch ausfallen wie die Investitionen in die IT-Infrastruktur. Wir untersuchen im Lab deshalb die Faktoren, die die Gesamtkosten eines Rechenzentrums massgeblich beeinflussen“, erklärt Christian Morales, Vice President, Sales and Marketing Group, General Manager EMEA, Intel Corporation. Er ist beim Chip-Giganten massgeblich für das Projekt verantwortlich.

Im 70 Quadratmeter grossen Testlabor können für diese Studien alle Einflussfaktoren für den Betrieb eines RZ einzeln gesteuert werden. Ganz gezielt lassen sich verschiedenste Sitationen simulierten und auf ein optimales Ergebniss hin optimieren. Variable Parameter im Lab sind unter anderem eine von 2,50 Meter auf 3,70 Meter regulierbare Deckenhöhe, ein Rauchgenerator, der Luftströmungen sichtbar macht, weiter können Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur, Belastung der Server und die Bestückung der Racks variiert werden. Als ein Ziel formuliert T-Systems-Projektleiter Manuel Mair, „einen möglichst optimalen PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) von 1,3 in neuen Rechenzentren zu erreichen.“ Heute liegt dieser Wert bei 1,7 bis 1,8. Er beziffert die Energie, die ein RZ benötigt, um seine Rechnerleistung zu erzielen.

Das Projekt liess sich T-Systems einen grösseren einstelligen Millionenbetrag kosten, berichtet Heyden. Intel steuerte rund 180 Server zu dem Projekt bei, die Deutschen Telekom die für ihren Betrieb notwendige Infrastruktur. Jeder der beiden Partner stellten Mitarbeiter für das Projekt ab. „Ohne die Unterstützung unserer Sponsoren wäre das Projekt nicht umzusetzen gewesen“, betont Joachim Langmack, Geschäftsführer Corporate Customers und CSO bei T-Systems. „Wir werden gemeinsam von dem Erfahrungsvorsprung profitieren, den wir durch den Betrieb des Data Centers 2020 gewinnen.“ Equipment und Know-how des DataCenter 2020 steuerten die Unternehmen Jokiel, Elek Valere, Emerson Network Power, WGD Datentechnik, Siemens, Minimax, Hager und Knürr bei. (Computerworld/hal)