Intel und Rambus schließen Patentvertrag

Intel hat mit dem wegen seiner Lizenzklagen umstrittenen Speicherdesigner Rambus einen umfassenden Vertrag geschlossen, der dem Chip-Giganten Nutzungsrechte an sämtlichen Rambus-Patenten zugesteht.

Im Gegenzug erhält Rambus Rechte an allen Intel-Patenten, die "High-Speed-Interface"-Technologien wie InfiniBand berühren. Finanzielle Details gaben die beiden Unternehmen nicht bekannt. Rambus zumindest erwartet sich dadurch positive Auswirkungen auf das laufende vierte Quartal. Wie berichtet, hatte das Unternehmen Anfang September eine Umsatzwarnung ausgegeben.

Der neue Patentvertrag zeigt, dass Intel weiterhin an Rambus-Technologie wie RDRAM interessiert ist. Marktbeobachter hatten zuletzt daran gezweifelt, da Intel und andere Hersteller Pentium-4-Chipsätze auf den Markt bringen, die auch mit den billigeren SDRAMs und DDR-SDRAMs arbeiten. Ursprünglich unterstützte Intels neuer Pentium-4-Prozessor nur das teurere RDRAM.

Auf dem letzten Intel Developer Forum hatten die Pentium-Macher allerdings bekräftigt, dass sie Rambus noch immer als "das Memory-Interface der Zukunft" sehen. So entwickelt Intel dem Vernehmen nach auch einen neuen Rambus-Chipsatz für den Pentium 4, der im ersten Quartal 2002 erscheinen soll.

Das Unternehmen Rambus lebt hauptsächlich von den Lizenzgebühren für seine nach eigenen Angaben etwa 80 Patente, zu denen auch diejenigen für RDRAM zählen. Rambus hatte in einem Rundumschlag NEC, Samsung & Co. wegen angeblicher Patentverletzungen bei SDRAM in den USA und Europa verklagt (siehe tecHistory) und sich meist außergerichtlich mit diesen geeinigt. Gegen Infineon aber hat Rambus im August vor Gericht eine schwere Niederlage erlitten. Wie berichtet, verurteilte der zuständige Richter Rambus zu Schadenersatzzahlungen und warf dem Unternehmen gar Betrug vor. (jma/nie)