Intel steigert Gewinn um 37 Prozent

Der Chip-Multi Intel konnte im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von über acht Milliarden Dollar verbuchen. 2,73 Milliarden bleiben dem Unternehmen als Gewinn übrig. Nun wird weiterhin kräftig investiert: Neue Fabs sollen die Prozessor-Knappheit bekämpfen, Forschung und Investitions-Programme werden verstärkt gefördert.

Gegenüber dem Vorjahresquartal konnte Intel seinen Gewinn um 37 Prozent steigern, was 88 Cent pro Aktie entspricht. Ohne die zahlreichen Übernahmen der letzten drei Monate wären es sogar 52 Prozent gewesen. Die anhaltende Knappheit an Prozessoren mit 0,18 Mikron Strukturbreite und die wachsende Konkurrenz von AMD, die vor kurzem das beste Quartalsergebnis der Firmengeschichte vorlegen konnte, schaden Intel also kaum.

An der zuletzt arg gebeutelten Hightech-Börse NASDAQ konnte das Intel-Papier allein am Dienstag knapp fünf Prozent zulegen. War die Aktie in der letzten Woche unter 110 Dollar gefallen, so schloss sie zuletzt bei 129 Dollar.

Das auch für Analysten überraschend gute Quartalsergebnis begründet Intel-Chef Craig Barrett: "Die Nachfrage im ersten Quartal war höher, als wir am Jahresanfang erwartet haben". Anders als der Gemischtwaren-Konzern IBM, der im letzten Quartal fünf Prozent an Umsatz verlor, konnte Intel mit seinen Basis-Komponenten wie CPUs und Flash-Speichern deutlich zulegen. Die anhaltend knappen Fertigungskapazitäten hat Intel voll in die profitabelsten Produkte gesteckt. So wurden im ersten Quartal 2000 weniger Chipsätze und Mainboards ausgeliefert als im letzen Quartal 1999. Dafür wurden laut Intel annähernd gleich viele CPUs geliefert, die Anzahl der Flash-Speicher erreichte sogar einen neuen Rekord.

Dass Intel den Bedarf an Prozessoren nicht befriedigen kann, musste das Unternehmen bereits im November zugeben. CEO Craig Barrett will dem weiter entgegenwirken: "Während die Liefersituation auch zu Beginn des zweiten Quartals angespannt bleiben wird, fahren wir unseren 0,18-Mikron-Produktionsprozess mit Nachdruck in fünf Fertigungsstätten hoch. Bis Jahresende werden wir diesen Herstellungsprozess in acht Fabriken eingeführt haben, was die Liefersituation wesentlich entspannen wird."

Daneben will Intel im laufenden Geschäftsjahr 100 Millionen Dollar mehr in Forschung und Entwicklung stecken als bisher geplant, insgesamt werden 3,9 Milliarden Dollar in diesen Bereich investiert.

Neben weiteren Investitionen in Netzwerk-Produkte und Dienstleistungen wird Intel mit seinem enormen Kapital auch zu einer Investmentfirma. Mit seinem strategischen Aktien-Investitionsprogramm "Intel Capital" hält der Prozessor-Primus bereits Beteiligungen an 425 Unternehmen mit einem Gesamtwert von knapp elf Milliarden Dollar. (nie)