Intel spart an Gehältern und stoppt Einstellungen

Die schwächere Nachfrage nach Mikroprozessoren hat auch beim Halbleiter-König Intel Konsequenzen. Mehrere hundert Millionen Dollar will Intel 2001 einsparen. Entlassungen und Kürzungen der Forschungsbudgets sind jedoch nicht geplant.

Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte am Mittwoch erste Gerüchte über die Sparmaßnahmen. Ausgelöst wurden die Spekulationen durch die Veröffentlichung einer internen E-Mail, die Intel-Chef Craig Barrett am Dienstag verschickt hatte. Das Schreiben machte bald darauf die Runde im Internet.

Sparen will Intel vor allem bei den laufenden Personalkosten. So soll das Top-Management bis Oktober keine Gehaltserhöhungen erhalten. Die anderen Angestellten bekommen von den regulären Erhöhungen, die für April vorgesehen sind, zunächst nur die Hälfte. Auch für sie heißt es dann: Hoffen auf einen goldenen Oktober. Dann sollen die restlichen 50 Prozent nach einer nochmaligen Prüfung auf dem Gehaltszettel stehen.

Dass sich allein damit schon einiges Geld einsparen lässt, liegt auf der Hand: Intel beschäftigt weltweit rund 80.000 Menschen.

Diese Zahl soll sich durch Intels weitere Sparpläne im Jahr 2001 jedoch verringern. Ausscheidende Mitarbeiter werden nicht mehr ersetzt, was einem Einstellungsstopp gleichkommt. Wer nicht kündigt oder das Rentenalter erreicht, darf weniger Zeit auf Reisen und mit Überstunden verbringen - die Kosten für diese beiden Bereiche will Intel um 30 Prozent senken.

Wenig Sorgen müssen sich Ingenieure und Firmen-Aufkäufer bei Intel machen. Für Forschung und Entwicklung will man wie geplant im laufenden Jahr 4,3 Milliarden Dollar ausgeben, für Kapitalausgaben sind weiterhin 7,5 Milliarden vorgesehen.

Offenbar ist man bei Intel wieder zur alten Vorsicht der von vier Ingenieuren gegründeten Firma zurückgekehrt: Trotz einer Umsatzwarnung hatte man in Santa Clara im letzten Quartal noch 2,6 Milliarden Dollar Gewinn erzielt. Damit das Unternehmen weiterhin so hoch profitabel bleibt, wird weiter kräftig investiert, aber am Personal gespart.

Wie schnell sich das auswirkt, wird das laufende Quartal zeigen - für das auch bereits eine Umsatzwarnung vorliegt. Intel erwartet 15 Prozent weniger als im vorherigen Quartal. Abgerechnet wird am 17. April. (nie)