PCs und Server stark

Intel mit Rekordabsatz und starkem Gewinnplus

Intels Kerngeschäft floriert. Nach Jahren der stagnierenden PC-Verkäufe verzeichnet der Chiphersteller mehr Nachfrage nach seinen Prozessoren als je zuvor. Nur im mobilen Markt kommt das IT-Schwergewicht nur schleppend voran.

Der Halbleiterkonzern Intel hat im vergangenen Quartal seinen bisher höchsten Umsatz erzielt und den Gewinn deutlich gesteigert. "Es gibt noch viel zu tun, aber die Ergebnisse machen mich zuversichtlich", sagte Intel-Chef Brian Krzanich nach Bekanntgabe der Zahlen am Dienstag. Die Erlöse erreichten 14,55 Milliarden Dollar, das war ein Plus von acht Prozent im Jahresvergleich. Der Gewinn stieg im dritten Quartal um gut zwölf Prozent auf rund 3,32 Milliarden Dollar.

Intel habe erstmals mehr als 100 Millionen Mikroprozessoren in einem Vierteljahr ausgeliefert. Das Unternehmen profitiert vom wieder etwas besser laufenden Geschäft mit Personal Computern, das unter anderem durch die Popularität von Smartphones und Tablets stark unter Druck geraten war. Der Quartalsumsatz mit PC-Chips legte im Jahresvergleich um neun Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar zu. Der Umsatz mit Prozessoren für Server und Rechenzentren stieg um 16 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar.

Die etablierten Märkte haben nach Angaben von Christian Lamprechter, Deutschlandchef von Intel, in diesem Quartal wesentlich zum Wachstum beigetragen. Die Nachfrage aus den Schwellenländern, die zuletzt das Geschäft gestützt hatten, sei dagegen zurückgegangen. Besonders Zentraleuropa habe sich als Treiber erwiesen. "Vor allem der Mittelstand hat kräftig investiert." Im Geschäft mit Serverkomponenten sei Intel hier "massiv über Plan".

Seit einigen Quartalen zeichnet Intel die Geschäfte mit dem Internet der Dinge (Internet of Things) sowie die Sparte für mobile Geräte und Smartphones gesondert aus. In dem vergleichsweise neuen Segment Internet der Dinge wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 530 Millionen Dollar.

Das Wachstum in dieser Sparte verhalte sich nicht eins zu eins wie das PC-Geschäft, sagte Lamprechter. "Hier gibt es viele vertikale Ausprägungen." Große Nachfrage gebe es vor allem in Zentraleuropa etwa bei automatisierter Maschinensteuerung oder in der Autobranche beim vernetzten Fahrzeug. "Konzepte wie Fahrassistenzsysteme, automatisiertes Fahren oder dem vernetzten Fahrzeug erfordern sehr viel Rechenleistung."

Intel-Deutschlandzentrale in Feldkirchen bei München
Intel-Deutschlandzentrale in Feldkirchen bei München
Foto: Intel

Der Umsatz in der Sparte für mobile Geräte belief sich dagegen nur noch auf eine Million Dollar. Ein Quartal zuvor setzte Intel noch 51 Millionen Dollar um, Anfang des Jahres sogar 156 Millionen Dollar. Das Volumen sei zwar stark angestiegen, Intel müsse aber noch nacharbeiten, um im Wettbewerb zu bestehen, sagte Lamprechter. So habe der Konzern viele Komponenten in die Chipsysteme noch nicht integriert. "Dadurch entsteht ein Preisnachteil, den wir kompensieren müssen." Weltweit halte Intel an dem Ziel, 40 Millionen Tablets mit Intel-Chips auszustatten, fest. Einen Durchbruch in dem Geschäft erwartet Lamprechter allerdings erst 2016.

Die Geschäftszahlen und die Umsatzprognose übertrafen die Erwartungen der Analysten. Das Unternehmen zahlte 1,1 Milliarden US-Dollar an Dividenden. 4,2 Milliarden Dollar verwendete der Chipkonzern für den Rückkauf von 122 Millionen Aktien. (dpa/tc/cvi)