Intel klagt weiter gegen VIA

Der Patentstreit zwischen Intel und VIA spitzt sich zu. Am Mittwoch hat Intel auch in Deutschland, Großbritannien und Hongkong Klage gegen VIA eingereicht. Der Vorwurf: Auch europäische und deutsche Intel-Patente würden durch die DDR-Chipsätze von VIA für den Pentium 4 und den C3-Prozessor selbst verletzt.

Wie mehrfach berichtet (siehe tecHistory) verklagen sich VIA und Intel gegenseitig. VIA meint, über seine Tochterfirma S3 und deren Patentaustausch-Abkommen mit Intel eine Lizenz für den Bus des Pentium 4 zu haben. Folglich hatte man den hier getesteten Chipsatz P4X266 ohne direkten Segen von Intel an Mainboard-Hersteller ausgeliefert.

Seitdem verklagen sich Intel und VIA munter gegenseitig. In Großbritannien ist nun mit Elitegroup erstmals ein Mainboard-Hersteller direkt von Intel verklagt worden, der den P4X266 anbieten will. Hier geht es um das UK-Patent 2 287 162B und das europäische Patent 694 849 B1. In Deutschland soll der Chipsatz das europäische Patent EP 0 694 849 und zusätzlich das deutsche DE 195 80 990 verletzt haben.

Der C3-Prozessor soll laut Intel in Hongkong drei dort registrierte Intel-Patente verletzen. Wie berichtet, hatte VIA im Gegenzug Intel wegen der Verletzung eines Centaur-Patents durch den P4 beschuldigt.

Der Streit weitet sich damit auf wichtige Märkte, andere Produkte und sogar auf Mainboard-Hersteller aus - eine schmutzige Schlacht. Sollten sich die Parteien nicht, wie in der Branche erwartet, außergerichtlich einigen, dürfte das zu einem jahrelangen Streit führen. An dessen Ende würden die jetzt umstrittenen Produkte niemanden mehr interessieren - auch nicht VIA oder Intel. (nie)