Intel hält Details zu USB 2.0 zurück

Nach Aussage von BIOS-Hersteller Phoenix hält Intel wichtige Details zu USB 2.0 zurück. Damit entstehe laut Phoenix für einige Firmen ein Wettbewerbsnachteil.

Der neue USB-2.0-Standard wurde neben Hauptinitiator Intel von Compaq, HP, Lucent, Microsoft, NEC und Phillips entwickelt. USB 2.0 soll dabei für Datenraten von bis zu 480 MBit/s gut sein. Zum Vergleich: Die aktuelle USB-Spezifikation 1.1 ist bis maximal 12 MBit/s ausgelegt.

Der große Sprung bei den Datenraten weckte bei zahlreichen Chipherstellern Appetit auf den neuen Standard. Doch Intel hat bislang lediglich Lucent und NEC auserkoren, Hostcontroller-Chips zu entwickeln. Auch wenn es sich bei USB 2.0 um einen offenen Standard handelt, hält Intel Details zur Implementation der Hostcontroller beziehungsweise der UHCI -Subsection zurück. Dies sieht zumindest Albert E. Sisto, President und CEO des BIOS-Herstellers Phoenix so.

Phoenix will bei der USB-2.0-Markteinführung mit Produkten aufwarten. Doch ohne die Unterstützung von Intel sei dies nicht möglich. Bezüglich Phoenix sieht Sisto die mangelnde Unterstützung darin begründet, dass Phoenix auch daran interessiert ist, die Verbreitung des IEEE-1394-Standards (Firewire) voranzutreiben. Dies scheint Intel ein Dorn im Auge zu sein, da Intel USB 2.0 als Massenprodukt eindeutig gegen Firewire positioniert. Laut Sisto ist Firewire eine robustere Lösung, die zudem schneller verfügbar wäre.

Intel sieht seine Vorgehensweise missverstanden. Jason Ziller, Intel-Manager für Technologie-Initiativen, verspricht, dass die UHCI-Spezifikation im Laufe des nächsten Jahres in Umlauf kommt. Bis dahin wolle man jedoch die sehr komplexe Entwicklung bei NEC und Lucent belassen. Nach Auffassung von Intel haben diese Firmen die nötige Erfahrung bei der Implementation von Chips für die Massenproduktion.

USB 2.0 wird von Seiten des Betriebsystems mit dem Microsoft Millennium Nachfolger Neptune im Jahr 2001 unterstützt. Erstes Silicon soll es noch im nächsten Jahr geben. Die Implementation in Intel-Chipsätze soll jedoch ebenfalls erst 2001 erfolgen. Bis dahin sollte genügend Zeit vorhanden sein, damit auch andere Hersteller sich mit der neuen Technik vertraut machen können. (fkh)