Quad-Core-CPU mit Turbo
Intel Core i5-760 im Test
Benchmarks
Geschwindigkeit: Beim Groß der CPU-lastigen Anwendungen setzt der Core i5-760 erwartungsgemäß seine um fünf Prozent erhöhte Taktfrequenz gegenüber dem 750er Modell in entsprechend mehr Performance um. Gegenüber dem hauseigenen ähnlich teuren Konkurrenten Core i5-661 (Dual-Core plus Hyper-Threading und integrierte Grafik) setzt sich der Core i5-760 im typischen Applikationsmix meist durch. Bei multithreaded optimierten Anwendungen hat der Core i5-661 natürlich keine Chance.
Den ebenfalls ähnlich teuren Phenom II X4 965 Black Edition hat der Core i5-760 meist im Griff. Nutzen Anwendungen alle vier Kerne voll aus, so sind die Unterschiede noch sehr gering. Beim Applikationsmix (SYSmark2007) setzt sich der Core i5-760 aber mit einer zirka acht Prozent höheren Performance durch.
Im Alltagsbetrieb ist der Core i5-760 auch dem bereits wieder wesentlich teureren Core i7-860 (zirka 250 Euro, Stand 07.08.10) vorzuziehen. Merkliche Performance-Unterschiede sind nur bei multithread-optimierten Anwendungen wie Rendering zu verzeichnen - hier hilft der 800er Serie das zusätzliche Hyper-Threading.
- SYSmark2007 Preview - Overall
Der Core i5-760 ermöglicht die Systemleistung eines Core i7-870. Das fehlende Hyper-Threading macht sich kaum negativ bemerkbar, multithread-optimierte Software kommt in den Workloads zu wenig vor. Entsprechend ist auch der Dual-Core-Prozessor Core i5-661 kaum langsamer. - SYSmark2007 Preview - Office Productivity
Bei typischen Office-Applikationen liegt das Leistungsvermögen von vier oder sechs Kerne überwiegend brach. Dies zeigt sich schon daran, wie nahe das Dual-Core-Modell Core i7-661 und der Hexa-Core-Prozessor Phenom II X6 1090T zusammen liegen. - SYSmark2007 Preview - E-Learning
Drei Kerne genügen in diesem Szenario – der Athlon II X3 435 (2,9 GHz) arbeitet 13 Prozent schneller als das Quad-Core-Modell Athlon II X4 620 (2,6 GHz). Sechs Kerne wie beim Core i7-980X sind hier überdimensioniert. Selbst Hyper-Threading wirkt durch den zusätzlichen Overhead beim Thread-Switching bremsend – der Core i7-870 ist langsamer als der Core i5-760. - SYSmark2007 Preview - Video Creation
Bei der Videobearbeitung werden alle Kerne der Prozessoren nur partiell genutzt. Das Thread-Switching durch die zusätzlichen Kerne verursacht bei vielen Teilen des Workloads zusätzlich Overhead. Darum ist der Core i7-975 XE (Quad-Core) schneller als der Core i7-980X (Hexa-Core). Auch der Core i5-760 überholt wieder den Core i7-870, der über zusätzliches Hyper-Threading verfügt. - SYSmark2007 Preview - 3D Modeling
Der Core i5-760 muss jetzt den mit zusätzlichem Hyper-Threading ausgestatteten Core i7-870 ziehen lassen. - PCMark Vantage - Overall
Intels Core i5-760 muss sich dem Dual-Core-Prozessor Core i5-661 geschlagen geben. Zwar arbeiten die Programme parallel, die einzelnen Anwendungen nutzen aber kein massives Multithreading. Das 661er Modell profitiert in einem Workload von seiner zusätzlichen AES-Befehlserweiterung gewinnbringend. - PCMark Vantage - Communications
Massives Multitasking, bei dem die parallelen Programme auch unter Last sind, findet in diesem Szenario nicht statt. Aber durch die Verschlüsselungs- und Entpackungs-Workloads profitieren der Core i7-980X Extreme und der Core i5-661 sehr gut von ihrer neuen AES-Befehlssatz – ohne angepasste Software. Beim ebenfalls mit 32-nm-Westmere-Architektur ausgestatteten Core i3-530 hat Intel das AES-Feature deaktiviert. Der Core i5-760 mit 45-nm-Nehalem-Architektur beherrscht noch kein AES. Stark präsentiert sich der Phenom II X4 965 Black Edition. - PCMark Vantage - Productivity
Büroübliche Arbeiten erledigt der Core i5-760 zusammen mit dem teuren Core i7-980X Extreme am flottesten. Auch AMDs Phenom II X4 965 Black Edition erledigt die Büroarbeit auf einem ähnlich hohem Niveau. - SunGard ACR 3.0 - Monte Carlo - Calculation Time
Bei der Multithread-optimierten Monte-Carlo-Simulation können sich der Core i7-870 und 920 durch ihr zusätzliches Hyper-Threading vom Core i5-760 absetzen. Die Dual-Core-Modelle Core i5-661 und Core i3-530 fallen deutlich zurück. - CINEBENCH 10 - Rendering One CPU
Beim Rendering wird jetzt nur ein Prozessorkern verwendet. Die Top 4 in der Rangliste arbeiten durch ihren Turbo Mode mit bis zu 3,6 GHz Taktfrequenz. Der Core i5-760 taktet im Turbo Mode auf 3,33 GHz hoch und liegt deshalb bereits zurück. - CINEBENCH 10 - Rendering Multiple CPUs
Jetzt nutzt CINEBENCH alle verfügbaren Prozessorkerne. Der Core i7-920 überholt jetzt trotz geringerer Taktfrequenz durch sein zusätzliches Hyper-Threading den Core i5-760. - CINEBENCH 11.5 - Rendering One CPU
Wird nur ein Prozessorkern verwendet, so liegen das Dual-, Quad- und Hexa-Core-Modell auf einem Niveau. Durch den Turbo Mode arbeiten alle mit 3,6 GHz Taktfrequenz. Der Core i5-760 erreicht nur 3,33 GHz im Turbo Mode und landet auf Platz vier. - CINEBENCH 11.5 - Rendering Multiple CPUs
Werden alle Kerne (plus Hyper-Threading) genutzt, so erwirken beim Core i7-980X Extreme die zwei zusätzlichen Rechenkerne bis zu 57 Prozent mehr Performance im Vergleich zum Core i7-975 Extreme. Der Core i7-980X ermöglicht selbst bei Auslastung aller Kerne per Turbo Mode noch eine erhöhte Taktfrequenz innerhalb der TDP-Grenze. - 3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max - Rendering - Scene Space_Flyby
Beim Rendering arbeiten die Quad-Core-Modelle Core i5-760 und Phenom II X4 965 Black Edition ähnlich schnell. Der Core i7-870 und 920 nutzen wieder ihr zusätzliches Hyper-Threading. Der Athlon II X4 620 (2 MByte L2-Cache) fällt gegenüber dem mit gleicher Taktfrequenz agierenden Phenom II X4 910e (2 MByte L2-Cache plus 6 MByte L3-Cache) etwas zurück. Die Größe des Render-Workloads ist hier maßgebend, ob die Puffer langsame Speicherzugriffe weitgehend abfangen können. - 3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max -Rendering - Scene Underwater_Escape
Bei diesem Render-Workload wird vermehrt Speicher benötigt. Entsprechend zieht der Phenom II X4 910e dem Athlon II X4 620 (kein L3-Cache) etwas deutlicher davon. Auch der Core i5-760 mit 8 MByte L3-Cache ist hier gegenüber dem Phenom II X4 965 Black Edition (6 MByte L3-Cache) im Vorteil und zieht ihm davon. - Apple iTunes 8.2 - convert wav to mp3
Beim Konvertieren nutzt iTunes nur zwei Threads. Die beiden Extreme Editions 975 und 980 liegen gleichauf in Führung. Bei zwei Threads können diese CPUs ihren Turbo Mode noch effektiv einsetzen. Beim Dual-Core-Prozessor Core i5-661 (ebenfalls 3,33 GHz Grundtaktfrequenz) arbeiten dagegen beide Kerne unter hoher Last, entsprechend kann die CPU den Turbo Mode kaum nutzen – der 661er ist langsamer. - iTunes 8.2 - HD-Video to iPod-iPhone
Wie beim Audio-Enkodieren nutzt iTunes nur zwei Threads. - SPECviewperf 10 - Pro/ENGINEER
Multi-Core nutzt hier nichts. Dafür profitieren CPUs, denen hohe Speicherbandbreiten und Taktfrequenzen zur Verfügung stehen. Mehr Cache nutzt deshalb nur wenig. Die Core-i7-900-CPUs sind bei diesem Benchmark durch ihre drei Speicher-Channels im Vorteil. Entsprechend überholt auch der Core i7-920 trotz geringerer Taktfrequenz den Core i7-870, dem nur zwei Speicher-Channels zur Verfügung stehen. - 3DMark Vantage - Overall
Das Gesamtergebnis des Benchmarks setzt sich aus einer Grafik- und CPU-Wertung zusammen. - 3DMark Vantage - GPU
Die extrem aufwendigen Grafikszenarien von 3DMark Vantage bringen die verwendete GeForce GTX285 an ihr Limit. Unterschiedliche Prozessoren erwirken nur geringe Unterschiede in der Grafik-Performance. Trotzdem setzen sich die beiden Phenoms vor dem Core i5-661 an die Spitze. - 3DMark Vantage - CPU
Bei den AI- und Physics-Berechnungen setzt sich der Core i7-980X Extreme durch seine sechs Rechenkerne deutlich an die Spitze. Ein Teiltest des CPU-Szenarios (CPU-Test 2) lastet die Kerne extrem aus, so dass Hyper-Threading bereits bremst. So erreicht der Core i7-870 bei deaktivierten Hyper-Threading (HT) 49235 Punkte. Mit HT ist der 870er langsamer als der Core i5-760, der kein Hyper-Threading beherrscht. - Crysis - 800x600 Low Quality - Mittlere fps - AA off
Bei der niedrig eingestellten Grafikqualität werden die Prozessoren am stärksten belastet. Der Core i7-980X Extreme kann sich auch deutlich vom vierkernigen Core i7-975 Extreme absetzen. Intels neuer Core i5-760 liegt mit im Spitzenfeld. AMDs Phenom-Modelle machen erst im Mittelfeld auf sich aufmerksam. - Crysis - 1024x768 Medium Quality - Mittlere fps - AA off
Unverändert liegen Intels Core i5- und Core i7-Prozessoren in Führung. Bei der höheren Auflösung wirkt sich die fehlende dritte Pufferstufe bei den AMD-CPUs noch stärker aus. Der Athlon II X4 620 ohne L3-Cache erreicht bei der 1024er Auflösung 13 Prozent geringere Frameraten als der Phenom II X4 910e mit 6 MByte L3-Cache. - Crysis - 1280x1024 High Quality - Mittlere fps - AA off
Die Unterschiede zwischen den CPUs minimieren sich bei der hohen Auflösung und hohen Detail-Einstellung – mit den Extreme Editions weiterhin in Führung. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf -Energieschema Höchstleistung
Die LGA1156-CPUs Core i5-750, i5-760 und i7-870 benötigen in ihrem P55-Mainboard mit 75 bis 76 Watt ähnlich viel Energie. Setzt man sie in das Board mit H55-Chipsatz (kompakteres Mainboard), so sinkt der Energiebedarf ebenfalls auf 68 Watt wie bei den CPUs Core i3-530 und i5-661 (Performance in beiden Mainboards identisch). Beim verwendeten Energieschema „Höchstleistung“ nutzen die CPUs ihre Powermanagment-Features wie Cool’n’Quiet (AMD) und SpeedStep (Intel) nicht. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf - Energieschema Ausbalanciert
Bei den Intel-CPUs sinkt der Energiebedarf im Leerlauf mit SpeedStep nur marginal, weil bei den Prozessoren bereits andere Powersave-Technologien greifen. SpeedStep hilft bei den Intel-CPUs Energie zu sparen, wenn die Prozessorauslastung im Bereich von 10 bis 50 Prozent liegt. AMDs Athlon-II- und Phenom-II-Modelle sparen mit Cool’n’Quiet jedoch deutlich Energie – die 965er Black Edition spart sogar 29 Watt. - Energieverbrauch Plattform - Volllast - Rendering
Intel spezifiziert den Core i5-750, i5-760 und i7-870 mit 95 Watt TDP. Unter Last reizt der Core i7-870 seine TDP-Grenze allerdings mehr aus als die 700er Modelle. Sehr sparsam zeigen sich die 32-nm-CPUs Core i3-530 und Core i5-661. Auch der Hexa-Core-Prozessor Core i7-980X Extreme benötigt trotz zweier zusätzlicher Kerne bei gleicher Taktfrequenz durch die 32-nm-Technologie nur geringfügig mehr Energie als mit dem Core i7-975 Extreme. Die Performance ist allerdings deutlich höher. - Energieverbrauch Plattform - Volllast - Crysis 1280x1024 High
Intels LGA1156-Prozessoren bleiben für die gebotene Performance sparsam. Wird beim Core i3-530 und Core i5-661 statt der Geforce GTX285 die integrierte Grafik-Engine verwendet, so sinkt der Energiebedarf fast um 200 Watt. Allerdings verkommt Crysis bei der 1280er Auflösung mit vollen Details mit der Intel HD Graphics zur Diashow.
Energieeffizienz: Der Core i5-760 punktet mit seiner geringen Energieaufnahme. Die LGA1156-Plattform ist mit dem Core i5-760 sowohl im Leerlauf als auch unter Volllast beispielsweise um bis zu 52 Watt sparsamer (Rendering) als der Phenom II X4 965 Black Edition im Socket-AM3-Mainboard. Noch sparsamer wird die LGA1156-Plattform nur mit den Core i3-500- und Core i5-600-CPUs. Bei den Dual-Core-Modellen macht sich die 32-nm-Architektur positiv bemerkbar.