Intel bringt Pentium III mit 1,33 GHz

Völlig überraschend dreht Intel noch einmal an der Taktschraube des Auslaufmodells Pentium III. Seit heute findet sich in Intels Entwickler-Dokumenten ein Pentium III mit 1,33 GHz. Intel bestätigte auf Anfrage, dass diese CPU ab sofort ausgeliefert wird.

Eine geheimere Markteinführung hat es für eine Intel-CPU noch nicht gegeben. Der neue Prozessor steht weder im offiziellen Datenblatt, noch in der Preisliste. Nur im neuesten Specification Update, zu deutsch: Intels Bug-Report, ist der neue Pentium III auf Seite sechs zu finden.

Intel-Sprecher Christian Anderka erklärte gegenüber tecCHANNEL, dass der Prozessor auf Nachfrage von OEM-Kunden ins Programm genommen wurde. Er basiert auf dem Tualatin-Kern mit 0,13 Mikron Strukturbreite und arbeitet mit einem FSB von 133 MHz. Anders als die Tualatins mit dem Namen "Pentium III-S" verfügt die 1,33-GHz-Version aber nicht über 512 KByte L2-Cache, sondern hat nur 256 KByte.

Die neue CPU kostet in 1000er-Stückzahlen für PC-Hersteller und Wiederverkäufer 257 US-Dollar. Damit ist sie etwas teurer als die bisher schnellste 256-KByte-Version (1,20 GHz: 241 Dollar) und die Server-Tualatins mit 512 KByte. Dort ist das Top-Modell mit 1,26 GHz ebenfalls für 241 Dollar zu haben.

Unbestätigten Informationen zufolge hat der Notebook-Hersteller Gericom den neuen Pentium III bei Intel geordert. Gericom hat in der Vergangenheit schon öfter Desktop-CPUs in seinen Mobilrechnern verbaut. Zumindest aus Marketing-Gründen würde ein Pentium III mit 1,33 GHz durchaus Sinn machen: Es gibt noch keinen Prozessor mit höherem Takt, der in Notebooks passt. Dass man sich nicht für die Variante mit 512 KByte entschieden hat, dürfte am geringeren Stromverbrauch liegen.

Es ist nicht zu erwarten, dass der neue Pentium III in nennenswerten Stückzahlen in den Einzelhandel gelangt. Schon die eigens angefertigte Aldi-Edition des Pentium III mit 900 MHz und einem FSB von 100 MHz hat vor einem Jahr kaum den Weg in die Händler-Regale gefunden.

Dass Intel wenig Aufsehen um die neue CPU macht, ist auch als Bekenntnis zur Abkehr von diesem Prozessor-Design zu werten, die Intel-Vize Anand Chandrasekher in diesem Interview mehrfach beschworen hat. (nie)