Inprise/Borland lässt Corel abblitzen

Die Übernahme von Borland/Inprise durch den kanadischen Softwarehersteller Corel ist geplatzt. Wie Corel bekannt gab, habe man sich im gegenseitigen Einverständnis von den Plänen verabschiedet. Die Borland/Inprise-Aktionäre hatten sich wegen des Kursverfalls der Corel-Aktien gegen den Aktientausch gewehrt.

Die Übernahme war in die Kritik geraten, nachdem Corel ein schlechtes Quartalsergebnis veröffentlichte und weitere verlustreiche Quartale ankündigte. Die Inprise/Borland-Aktionäre rebellierten gegen den Tausch ihrer Aktien gegen die Corel-Papiere. Inprise/Borland ließ die vor drei Monaten ausgehandelten Konditionen noch einmal prüfen, offensichtlich mit einem für Corel negativen Ergebnis. Corel und Inprie/Borland wollen trotz des geplatzten Handels eine Partnerschaft pflegen.

Von Liquiditätsproblemen, die bei den Inprise/Borland-Aktionären übel ankamen, will man bei Corel nun nichts mehr wissen. Nach der geplatzten Übernahme könne man jetzt auf alternative Finanzierungsangebote zurückgreifen. Details zu den neuen Geldquellen werden nicht genannt. Corel kündigte lediglich an, dass man die Kostenstruktur des Unternehmens überarbeiten und damit jährlich bis zu 40 Millionen US-Dollar sparen will. (uba)