Inoffizielle Preise und Details zu AMDs Duron

Obwohl nach ebenfalls noch unbestätigten Informationen AMDs neue CPUs erst am 5. Juni vorgestellt werden sollen, sind für den Duron schon die ersten Preislisten aufgetaucht. Die früher unter dem Codenamen "Spitfire" gehandelte CPU ist demnach zwischen Celeron und Pentium III beziehungsweise Athlon positioniert.

Die US-Site Ace's Hardware hatte den Duron beim norwegischen Hardware-Versender MultiCom entdeckt. Dieser will den Duron mit 550 und 600 MHz ab dem 6. Juni ausliefern, einen Tag nach Beginn der Messe Computex in Taiwan. Ab dem 19. Juni will MultiCom dann Versionen mit 650 und 700 MHz liefern.

AMD wollte zu den inoffiziellen Angaben keine Stellung nehmen. Der Duron werde wie angekündigt Mitte des Jahres ausgeliefert, hieß es. Mehr gibt die offizielle Sprachregelung nicht her, die Computex erscheint inzwischen aber als Vorstellung für den Duron und den neuen Athlon (Codename Thunderbird) als sicher.

Wir haben die Preise von MultiCom in US-Dollar umgerechnet, und mit den aktuellen Intel-Preisen für den Celeron verglichen. Dabei gilt zu beachten, dass bei Intel für den Mai vermutlich noch weitere Preissenkungen anstehen, und bei einem Händler noch dessen Gewinn eingerechnet ist. Auch dann ergibt sich aber ein interessantes Bild:

Celeron gegen Duron

MHz

Duron (inoffiziell)

Celeron (Intel, 25.4.)

466

-

69 $

500

-

73 $

533

-

93 $

550

109 $

-

566

-

103 $

600

139 $

138 $

650

189 $

-

700

245 $

-

Sollten die endgültigen OEM-Preise für den Duron in diesem Rahmen liegen, so will AMD die CPU zwischen dem Celeron und dem schnelleren Pentium III beziehungsweise den hauseigenen Athlons positionieren. Diese Rechnung könnte aufgehen: Derzeit bietet AMDs Athlon mit 700 MHz ein hervorragendes Preis/Leistungsverhältnis, gleichgetaktete Pentium III sind deutlich teurer. Nach unten klafft jedoch zu Intels Celerons preislich eine Lücke - die will AMD füllen.

Wie aus AMD-internen Dokumenten hervorgeht, will der Duron neben seinem gegenüber, dem Celeron deutlich schnelleren FSB dem Intel-Chip auch in puncto Cache Paroli bieten. AMD hat sich ein stark dem WinChip von IDT (jetzt Teil von VIA) ähnelndes Design ausgedacht. So ist der L1-Cache des Duron mit 128 KByte in je 64 KByte für Daten und Befehle unterteilt. Der auf dem Die befindliche L2-Cache ist nur 64 KByte groß, aber ganz für Daten reserviert. Außerdem wird er 16fach assoziativ organisiert sein. Auch der Pentium III mit seinem sehr modernen Cache-Design bringt es derzeit nur auf achtfache Assoziativität.

Der L2-Cache des Celeron ist zwar 128 KByte groß, aber für Daten und Befehle zuständig. Beim L1-Cache hat Intel 2x16 KByte vorgesehen, gegenüber den 2x64 KByte des Duron. Die AMD-Architektur könnte da trotz des neuartigen Ansatzes also durchaus mithalten. (nie)