Warum Industrie 4.0 stockt
Inkompetenz, Mutlosigkeit, Führungsschwäche
Mittelstand leidet unter fehlenden Standards
Verglichen mit anderen Ländern, so BCG, ist die deutsche Industrie beim Thema Vier-Punkt-Null allerdings gut aufgestellt und könnten International sogar eine Führungsrolle übernehmen.
Vorausgesetzt - und das ist der zweite Industrie 4.0-Hemmschuh - es entstehen zeitnah dringend benötigte Standards. "Deutsche Unternehmen müssen hier noch mehr Akzente setzen", schreibt BCG dazu.
Auf der Suche nach solchen Standards für die Kommunikation zwischen Maschinen hat das US-geführte Industrial Internet Consortium (IIC) die deutsche ‚Plattform Industrie 4.0‘ zuletzt immer mehr abgehängt.
Negativ wirkt sich hier vor allem die sprichwörtlich europäische Uneinigkeit aus: Eine Reihe von Unternehmen ist Mitglied in beiden Konsortien; was fehlt, ist ein koordiniertes, gemeinsames Vorgehen auf deutscher oder europäischer Ebene.
Investitionen rechnen sich schnell
Ärgerlich ist das auch deshalb, weil gerade mittelständische Industrieunternehmen auf einheitliche Kommunikationsstandards und auf Interoperabilität im Produktionsverbund mit anderen, in der Regel größeren Firmen angewiesen sind.
Und weil es viel zu gewinnen gäbe: Investitionen in Industrie 4.0-Projekte amortisieren sich für Mittelständler im Durchschnitt bereits nach sechs Jahren.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Innovation und Technik des VDI. Und sie stellte fest, dass Mittelständler trotz der großen Chancen eher zögerlich agieren, weil sie die für Industrie 4.0-Lösungen notwendigen Investitionen tendenziell über, das daraus resultierende Umsatzwachstum dagegen unterschätzen.