IT-Branche überaltert

Informatiker sind alt und müde

Eine Untersuchung der Universität Duisburg, Essen, zeigt: die IT-Profis werden immer älter, sind gestresst und chronisch müde.

Die IT-Branche ist überaltert, so die Behauptung des Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen. Die Forscher behaupten, dass der Anteil der über 50-Jährigen zwischen 1999 und 2004 um 78 Prozent gestiegen sei. Dabei berufen sie sich auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Zudem zeigte sich bei den IT-Fachleuten überdurchschnittlich viel Stress und gesundheitliche Belastung. Das ist ein Zwischenergebnis eines Forschungsprojekts, das hinterfragt, wie Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten in der IT gefördert und erhalten werden können. Dazu IAQ-Projektleiterin Anja Gerlmaier: "Hoher Arbeitsdruck und unzureichende Erholung bei der Projektarbeit sind die Ursachen dafür, dass IT-Fachleute häufiger als andere Berufsgruppen von Stress und Burnout betroffen sind."

67 Prozent der Projektmitarbeiter verzichten bei Überlast auf Pausen, 55 Prozent schränken für den Job ihre Freizeitaktivitäten ein, 29 Prozent tun das zumindest "manchmal". Die Folgen seien chronische Müdigkeit infolge Schlafmangel sowie Nervosität und Magenschmerzen wegen Stress. Auch die Arbeitsbedingungen und -zeiten seien für ältere Spezialisten schwerer auszuhalten als für Jüngere. Diese könnten längere Abwesenheiten von zu Hause, beispielsweise während eines Projekts, oder auch kurzzeitige Spitzenbelastungen besser wegstecken, bestätigen die Forscher bestehende Vorurteile. Auf der anderen Seite würden viele junge Leute durch die Arbeitsbedingungen in der IT-Branche abgeschreckt. (Computerwoche/mzu)