Informatiker der Uni Mannheim gewinnen BMBF-Innovationspreis

Zwei Informatiker der Universität Mannheim sind die diesjährigen Gewinner des "Innovationswettbewerbs zur Förderung der Medizintechnik" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Sie erhalten den Preis von rund 350.000 Mark für die Entwicklung einer PC-Karte, die mit weit geringerem Aufwand als bisher die dreidimensionale Darstellung von Röntgenaufnahmen ermöglicht.

Ob Beinbruch oder Tumorknoten: Röntgengeräte und Tomografen sind unersetzbare Hilfsmittel für die moderne Medizin. Vielfach werden heute komplizierte Operationen mit Hilfe von dreidimensionalen Bildern im Vorfeld minutiös geplant und geprobt. Oft sind auch während der laufenden Operation Kontrollaufnahmen nötig, um den Erfolg des Eingriffs zu prüfen. Allerdings kann der Patient nicht vom OP-Tisch in einen Computertomografen geschoben werden. Hier sind mobile Röntgengeräte im Einsatz, die bislang allerdings keine dreidimensionalen Bilder liefern.

Durch das neu entwickelte Verfahren sollen nun auch "normale" Röntgengeräte einen dreidimensionalen Blick in den Körper freigeben. In Zusammenarbeit mit den Unis Heidelberg und Forchheim kann nun ein Forscherteam der Uni Mannheim unter Leitung der Preisträger Privatdozent Dr. Jürgen Hesser und Prof. Dr. Reinhard Männer mit Hilfe der Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung diesen Plan in den kommenden drei Jahren in die Realität umsetzen.

Damit das dreidimensionale Bild während einer Operation sofort zur Verfügung steht, sind sehr aufwendige Rechenprozesse erforderlich, die einen normalen PC derzeit noch überfordern. Spezialcomputer, die diese Aufgabe bewältigen, sind hingegen sehr teuer. Die Forscher planen deshalb, mit Hilfe einer preisgünstigen PC-Einsteckkarte jeden beliebigen Rechner so aufzurüsten, dass er den neuen Aufgaben gewachsen ist. Der Trick dabei: Das Herzstück der PC-Karte ist ein Spezialprozessor, so dass auch ein normaler PC die an ihn gestellten Aufgaben so schnell abarbeitet wie ein Spezialcomputer. Das neue Rekonstruktionsverfahren ist mit geringeren Strahlenbelastungen für den Patienten und das Operationsteam verbunden, zudem werden Kosten gesenkt. (fkh)