Infineon und Toshiba planen DRAM-Kooperation

Die beiden angeschlagenen Chip-Hersteller Toshiba und Infineon befinden sich derzeit in Verhandlungen über eine Kooperation bei DRAM-Speicherchips. Infineon-Sprecher Günther Gaugler bestätigte soeben gegenüber tecChannel.de entsprechende Medienberichte.

Nähere Details wie den Inhalt und den Zeitplan der Zusammenarbeit wollte er angesichts der laufenden Gespräche nicht nennen. Die japanische Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun" hatte am Wochenende berichtet, dass Toshiba seine Speicherchip-Sparte ausgliedern wolle und sich zurzeit in Verhandlungen mit Infineon befinde.

Wie berichtet, erlebt der Speichermarkt derzeit den schlimmsten Einbruch seit 1985. Der Umsatz der DRAM-Branche wird nach einer Prognose von Dataquest in diesem Jahr von 31,5 auf nur noch 14 Milliarden US-Dollar absacken.

Toshiba wird wegen der starken Ertragseinbußen im Halbleitergeschäft etwa 18.000 seiner weltweit 188.000 Stellen streichen. Damit bestätigte der Konzern am heutigen Montag in Tokio entsprechende Medienberichte. 17.000 Arbeitsplätze sollen in Japan wegfallen, der Rest im Ausland. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Toshiba nun einen Nettoverlust von 115 Milliarden Yen (1,05 Mrd. Euro). Bislang war Toshiba noch von einem Gewinn von 60 Milliarden Yen (547 Millionen Euro) ausgegangen.

Ähnlich wie Toshiba hat auch Infineon mit einem Milliardenverlust zu kämpfen. Das Münchner Unternehmen will mit der Streichung von weltweit 5.000 Arbeitsplätzen und einem drastischen Sparkurs seine Krise überstehen (wir berichteten). (jma)