Infineon sieht positiv in die Zukunft

Infineon hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erneut einen Verlust verbucht, übertraf aber die Erwartungen der Analysten. Konzernchef Ulrich Schumacher rechnet im laufenden vierten Quartal sogar mit einer Rückkehr in die Gewinnzone, falls die Speicherpreise konstant bleiben.

Auch bei der Nachfrage gebe es positive Signale, sagte Schumacher am heutigen Dienstag bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. Der Umsatz werde in diesem und im nächsten Quartal voraussichtlich weiter steigen. "Ich würde aber noch nicht von der ganz großen Wende sprechen." Da die Lage wegen der weltweiten Konjunkturflaute aber immer noch labil sei, wolle Infineon den harten Sparkurs und den Konzernumbau fortsetzen.

Das Unternehmen verringerte im dritten Quartal den Nettoverlust im Vergleich zum Vorquartal von 328 Millionen auf 116 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von 139 Millionen Euro gerechnet. Im dritten Quartal des Vorjahres allerdings stand das Unternehmen mit nur 107 Millionen Euro in der Kreide. Auch beim operativen Ergebnis übertraf Infineon die Erwartungen der meisten Analysten. Der Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) verringerte sich verglichen mit dem Vorquartal von 223 auf 115 Millionen Euro.

Fortschritte machte Infineon vor allem in der Speichersparte, die nach hohen EBIT-Verlusten im Vorjahresquartal (22 Millionen Euro) und im vorangegangenen Dreimonatszeitraum (138 Millionen Euro) nun einen Betriebsgewinn von zwei Millionen Euro erzielte. Schumacher führte dies unter anderem auf die kostengünstige Produktion in der Dresdner Chipfabrik zurück. Weitere Impulse im Speicherbereich erwartet der Infineon-Chef von einem Anstieg der Investitionen bei den Unternehmen, dem Beginn des neuen Schuljahres und der Einführung von Intels Springdale-Chipsatz.

Auch beim Umsatz lag Infineon über den Analystenerwartungen. Die Erlöse stiegen verglichen mit dem Vorjahresquartal im Konzern um elf Prozent auf 1,47 Milliarden Euro. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres stieg der Umsatz um 22 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Der Verlust vor Steuern und Zinsen reduzierte sich in den ersten drei Quartalen von 845 auf 369 Millionen Euro. In den vergangenen beiden Jahren musste Infineon jeweils einen Milliardenverlust verbuchen. (Jürgen Mauerer)