Infineon mit 598 Millionen Euro Verlust

Infineon hat im dritten Quartal wie erwartet einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 598 Millionen Euro verbucht. Der Verlust pro Aktie lag bei 0,59 Euro. Das teilte Infineon am heutigen Montag im Rahmen einer Telefonkonferenz mit.

In die roten Zahlen eingerechnet sind 209 Millionen Euro für Abschreibungen, 30 Millionen Euro für Akquisitionen und 21 Millionen Euro für ein Forschungs- und Entwicklungs-Joint-Venture. Der Umsatz lag im dritten Quartal bei 1,28 Milliarden Euro. Das sind 30 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahresquartal sowie 23 Prozent weniger im Vergleich zum zweiten Quartal.

Konzernchef Ulrich Schumacher begründete die schlechten Zahlen mit der allgemein rückläufigen Nachfrage, den niedrigen Preisen vor allem bei Speicherprodukten sowie der Stornierung von Aufträgen. Wie berichtet beschaffte sich Infineon angesichts der tiefroten Zahlen vor kurzem frisches Kapital durch die Ausgabe neuer Aktien für die anstehenden Investitionen. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung dürfte auch bei weiterhin schwierigem Marktumfeld für die nächsten zwölf Monate reichen, sagte Schumacher während der Telefonkonferenz.

"Das Ausmaß des Abschwungs konnte niemand vorhersehen", so der Infineon-Chef. Es gebe auch keine Anzeichen für eine Erholung des Marktes. Daher rechnet Schumacher auch im vierten Quartal und für das gesamte Geschäftsjahr mit Verlusten.

Infineon habe jedoch bereits Maßnahmen ergriffen, um dieser Situation Herr zu werden. So wurden die Investitionen für das laufende Geschäftsjahr von 2,8 Milliarden auf 2,3 Milliarden Euro heruntergefahren. Die geplanten Ausgaben für das kommende Jahr hat das Unternehmen ebenfalls bereits um eine Milliarde Euro gekürzt. Die Sparmaßnahmen betreffen auch die Mitarbeiter. Infineon schafft derzeit keine neuen Stellen und besetzt durch Fluktuation freiwerdende Positionen nicht wieder. Auch Entlassungen seien angesichts des schwierigen Marktumfelds "nicht ausgeschlossen", sagte Schumacher. (jma)