Infineon: Gewinn trotz niedriger Speicherpreise

Chiphersteller Infineon hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2001 einen Umsatz von 1,66 Milliarden Euro erzielt. Das entspricht einer Steigerung von 8 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres, jedoch einem Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Rekord-Quartal.

Verantwortlich dafür sei die Abschwächung im Markt für DRAM-Speicher, hieß es bei Infineon. Die Preise für Speicherchips seien in den vergangenen Monaten unter anderem wegen des schwachen PC-Marktes stark gefallen, sagte Infineon-Chef Ulrich Schumacher. Eine Trendwende sei derzeit noch nicht festzustellen. Im ersten Quartal halbierte sich das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) aus dem Geschäft mit Speicherprodukten im Vergleich zum Vorjahr auf nur noch 66 Millionen Euro. Der Umsatz sank in dieser Sparte um ein Viertel auf 497 Millionen Euro.

Trotzdem konnte Infineon unter anderem wegen des Verkaufs der Imaging- und Video-Sparte einen Quartalsgewinn von 280 Millionen Euro melden, das sind 111 Prozent mehr als im Vorjahr. Dazu beigetragen hat auch das gute Geschäft mit Chipkarten-ICs und im Kommunikationsbereich. Bis zum Ende des Quartals lieferte Infineon weltweit etwa 100 Millionen Handy-Chipsätze aus. Auch in der Sparte Automobil- und Industrieelektronik liege man im grünen Bereich, hieß es.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Infineon-Vorstandsvorsitzende Ulrich Schumacher mit einem anhaltend hohen Wachstum, das vor allem von der hohen Nachfrage im Kommunikationssektor angetrieben wird. Auch der Handy-Markt werde noch zulegen, allerdings langsamer als im Vorjahr. Das Marktumfeld für Speicherprodukte hält Infineon weiterhin für schwierig.

Im dritten und vierten Quartal erwartet das Unternehmen eine Reduzierung der Lagerbestände bei den PC-Herstellern, so dass sich die Preisentwicklung wieder stabilisieren könnte. Für das gesamte Geschäftsjahr 2001 sieht Infineon derzeit im DRAM-Markt eine weiterhin positive Entwicklung mit steigender Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte.

2001 will Infineon verstärkt in das 300-Millimeter-Wafer-Produktionsverfahren investieren. Mit der Vergrößerung der Wafer können die Chips um 30 bis 40 Prozent billiger hergestellt werden. Im Vergleich zu den herkömmlichen 200-Millimeter-Wafern ist es möglich rund 2,5-mal so viele Chips darauf unterzubringen. (jma)