Indische Chipfabrik: Intel reißt der Geduldsfaden

Der weltgrößte Chiphersteller Intel beendet sein im März dieses Jahres angekündigtes, 2,5 Mrd. Dollar Bauprojekt für eine indische 300mm-Wafer-Chipfabrik aufgrund von bürokratischen "Problemen".

Zudem wirft der Konzern der indischen Regierung Verzögerungen bei der Erarbeitung von Regelungen zur Chipherstellung vor. "Die Behörden waren ein wenig zu langsam in der Entscheidungsfindung und haben dadurch unser Herstellungsfenster nun erst einmal verpasst", sagt der Intel-Aufsichtsratschef Craig Barrett. Aussichtsreichere Standorte seien laut Intel bereits in Begutachtung, berichtet die Londoner Times, heute, Donnerstag.

"Da der Kostenanteil für das Personal bei der Chipproduktion eine untergeordnete Rolle einnimmt und eher die Maschinen in ihrer Anschaffung teuer sind, rücken staatliche Subventionen in den Vordergrund", sagt Unicredit-Analyst Günther Hollfelder im Gespräch mit pressetext. Intel wartet bereits seit über drei Jahren auf die Erstellung von Richtlinien, die zum Bau einer Chipfabrik notwendig sind. Für das Einstellen der Vorhaben macht Barrett dem Bericht zufolge auch die fehlenden bzw. "nicht gut dokumentierten Pläne" seitens der indischen Regierung verantwortlich.