Immer unter Strom

Schutz tut Not

Neben dem reinen Stromausfall sind aber noch ganz andere Störfaktoren zu berücksichtigen, die zu Schäden am IT-Equipment führen können, wenn im Netzwerk keine USVs oder andere Überspannungsschutzgeräte installiert sind. Schätzungen gehen davon aus, dass rund 60 Prozent aller Computerprobleme auf Störungen der elektrischen Stromversorgung zurückzuführen sind. Idealerweise sollte Strom als reine Sinuskurve verfügbar sein. Die Realität sieht jedoch anders aus: Die Wechselspannung direkt vom Netz ist unsauber und weist Unregelmäßigkeiten auf, die sich seit der 1999 erfolgten Liberalisierung des Strommarktes in Europa noch verstärkt haben. Auch hier können USV-Systeme helfen, indem sie die Spannung säubern und filtern. Zu einer Beeinträchtigung der Stromqualität kann es auch kommen, wenn innerhalb eines Gebäudes bestimmte Geräte beim Anfahren für eine sehr hohe Last sorgen. Zum Beispiel können Aufzüge die Stromlast so stark beanspruchen, dass der für andere Verbraucher noch verfügbare Strom zu schwach wird. Zu den wichtigsten Spannungsproblemen zählen Überspannung, Hochspannungsspitzen, Schaltspitzen, Unterspannung, hochfrequente Störungen, Kurzschluss, Netzausfall, elektrisches Leitungsrauschen und Oberwellen. Diese Faktoren sind für so manche Probleme wie Datenfehler, Speicherverlust, Festplatten-Crash, Blockieren der Tastatur oder beschädigte Leiterplatten verantwortlich.

Mit unterbrechungsfreien Stromversorgungen können sich Unternehmen vor diesen Gefahren schützen. Je nach Ausführung decken sie einen Teil oder alle genannten Faktoren ab. Für den Schutz von Unternehmensnetzwerken haben sich drei Arten von USV-Systemen etab-liert: Offline, Line-Interactive und Online. Gemeinsames Merkmal aller Systeme: Wenn der Strom ausfällt, übernimmt für eine kurze Zeit die USV mit ihren Batterien die Versorgung, bis alle Systeme heruntergefahren sind beziehungsweise das Notstromaggregat angelaufen ist und den Strom bereitstellt. In der Regel reicht die Leistung der Batterien für 10 bis 30 Minuten.

Um die USV-Geräte selbst als Single Point of Failure auszuschließen, bieten die meisten Hersteller eine so genannte N+1-Redundanz an. Bei diesem Konzept wird immer eine USV-Einheit mehr installiert, als vom Strombedarf her eigentlich nötig wäre. Dadurch ist sichergestellt, dass selbst beim Ausfall einer USV alle Verbraucher ausreichend versorgt werden können.