Im Würgegriff der PC-Kosten

Stärken überwiegen

In ihrer Analyse kommen die Marktforscher zu dem Schluß, daß sich MPP-Systeme allmählich als Server durchsetzen werden und der Client abmagert. "Das Betriebssystem auf dem Client spielt keine große Rolle mehr", betont Bloor. Entscheidend für den Client sei einzig und allein, ob er die Internet-Protokolle verstehe und daß er eine Verarbeitungsumgebung für Java und Active X bereitstelle.

Sehr aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang auch die jüngste Untersuchung der Gartner Group zum Thema Network Computing. Das Marktforschungsunternehmen nahm die verschiedenen Ausprägungen dieser Thematik unter die Lupe. Ausgehend von den seit rund zehn Jahren verwendeten Modellen für die Gesamtkosten vernetzter PCs (Total Cost of Ownership, TCO) entwickelten Dave Cappuccio und seine Mitarbeiter eine Version, die LAN, PC und NC berücksichtigt. Dabei beschränkten sich die Analytiker auf drei verschiedene Ansätze: Netzwerk-Computer-Client (NC-C), Netzwerk-Computer-Server (NC-S) und Netzwerk-PC (Net-PC). Obwohl jede Lösung verschiedene Schwächen aufweist, überwiegen die gemeinsamen Stärken:

verbesserte Verwaltung, einfache Softwareverteilung und-lizenzierung, reduzierte Hardwarekosten, höherer Standardisierungsgrad, verringerte Endbenutzerunterstützung und zentralisiertes Management und Überwachung.

Diese drei Modelle (siehe Bild 1) verglich die Gartner Group mit einem vernetzten Standard-Windows-95-PC, der insgesamt 9785 Dollar pro Jahr kostet. Hierbei ist anzumerken, daß frühere TCO-Berechnungen höher lagen (13 187 Dollar per annum für einen Windows-PC). Der Grund dafür liegt darin, daß die Marktforscher Anfang 1996 erstmals die beiden getrennten TCO-Modelle für LAN und PC miteinander verschmolzen. Ein Vergleich beider Modelle hatte gezeigt, daß bestimmte Kosten redundant waren. Entsprechend wurde der Wert nach unten korrigiert und liegt heute bei 10 975 Dollar für einen vernetzten Windows-PC.