IDF: Pentium 4 ab 3 GHz mit neuem Kern

Im Rahmen seiner Keynote-Ansprache erklärte Intels Chief Operating Officer Paul Otellini am Montag in San Jose die Zukunft der 32-Bit-CPUs von Intel. Der Northwood-Kern wird noch gut 3 GHz erreichen, danach steht "Prescott" auf dem Plan.

Unter diesem Codenamen wird der neue Kern des Pentium 4 gehandelt - ob der Prozessor gleich als "Pentium 5" erscheint, ist noch unklar. Ein "Pentium 4+" gilt aber als ausgeschlossen.

Wie bereits auf dem letzten IDF angekündigt, ist der Prescott der erste Desktop-Prozessor, der mit Hyper-Threading ausgestattet ist. Gefertigt wird die CPU mit 90 Nanometern Strukturbreite. Sie soll unbestätigten Informationen zufolge im Mai 2003 erscheinen.

Paul Otellini stellte in San Jose aber klar, dass alles jenseits von 3 GHz mit dem Prescott-Kern auf den Markt kommt. Das geht auch aus inoffiziellen Roadmaps hervor, die für den aktuellen Northwood-Kern maximal 3,06 GHz vorsehen. So dieser Takt noch 2002 erreicht wird, dürfte Intel wieder einmal einen "Pull-In" vornehmen, zu Deutsch: den Termin für Prescott nach vorne verlegen.

Wie Intel-Vize Mike Fister bereits versprach, wartet außer Hyper-Threading noch eine "Überraschung" im Prescott. Diese wird auf dem IDF hinter vorgehaltener Hand zwar schon als "Prescott New Instructions" (PNI) bezeichnet - was sich dahinter verbirgt, sagt jedoch niemand. Zwei Varianten werden in San Jose heiß gehandelt. Zum einen ist das von manchen erhoffte Yamhill (Intels angeblicher Kompatibilitätsmodus zu AMDs x86-64) nicht totzuschweigen. Noch weiter gehen Spekulationen, Intel könnte dem Prescott mit PNI einen IA-64-Modus spendieren und damit der Desktop-CPU die 64-Bit-Befehle des Itanium beibringen. Die dürften freilich nur recht langsam ausgeführt werden, könnten aber vielen interessierten Programmierern Intels 64-Bit-Architektur nahe bringen. Der praktische Nutzen für Desktop-Anwendungen bliebe dabei aber fraglich. (nie)