Ideal für Einsteiger

Bootmanager für große Festplatten

Dem Benutzer stehen drei Installationsklassen zur Wahl: "Empfehlenswert", "Benutzerdefiniert" und "Experte". "Empfehlenswert" richtet sich an den absoluten Linux-Neuling. Bei der Variante "Benutzerdefiniert" kann sich der Anwender entscheiden, wofür er sein System verwenden will - als Arbeitsplatzrechner, Server oder Entwicklungsplattform. Der "Experte" schließlich darf sein System ganz nach seinen Wünschen konfigurieren. Reicht der Plattenplatz für eine gewählte Variante nicht aus, spielt das Installationsprogramm nur einen Teil der gewählten Pakete ein. Der Administrator bestimmt, wie viel Prozent wegfallen dürfen. Das Setup sucht dann die wichtigen Pakete aus.

Sehr praktisch ist das Tool "Diskdrake", mit dem der User Windows-Partitionen verkleinern kann. Als Dateisysteme stehen ext2, lvm und reiserfs zur Verfügung. Anstelle des verbreiteten Programms "Lilo" verwendet Linux Mandrake den Bootmanager "Grub" (Grand Unified Bootloader). Die meisten Betriebssysteme müssen innerhalb der ersten acht GByte der Festplatte installiert sein, damit das BIOS des Rechners sie booten kann. Das Programm Grub umschifft diese Klippe, vorausgesetzt, dass das BIOS des Rechners aktuell ist.

Für Clients hat Mandrake eine Installation via FTP, NFS oder von einem Windows-Server aus vorgesehen. Die Netzwerkkonfiguration fällt mit dem neuen Internet Connection Wizard "Draknet" sehr leicht. Neben Ethernet-Einstellungen lassen sich damit Modems, ISDN- und auch DSL-Verbindungen zum Provider einfach konfigurieren.

Ein besonderer Clou ist der neue "Internet Connection Sharing Wizard" namens "Drakgateway". Per Knopfdruck konfiguriert der Administrator damit den Linux-Server als Internet-Proxy, der anderen Rechnern im lokalen Netz seine Internet-Verbindung zur Verfügung stellt. Beim Einrichten startet das Setup automatisch einen DNS-Server (Domain Name Service), einen DHCP-Server (Dynamic Host Control Protocol) und eine Firewall mit Adressübersetzung beziehungsweise Network Adress Translation (NAT).

Selbst bei der Installationsvariante "Server" ist Drakgateway jedoch der einzige "Wizard", der dem Anwender das Einrichten von Serverdiensten erleichtert. Abhilfe verspricht erst die "Corporate Server Edition 1.0" mit ihren speziellen "Wizdrakes", die bislang nur in Frankreich zu haben ist. Einen Schritt hin zu einfacher Administration ging Mandrake mit dem Mailserver "Postfix", der die komplizierte Software "Sendmail" ersetzt. Der modulare Aufbau des Programms erleichtert dem Anwender die Suche nach Fehlern und Sicherheitsmängeln. Außerdem verhindert Postfix, dass Angreifer Root-Rechte erhalten.