IDC-Studie: Wenig Geld für SOA

Wie eine aktuelle Studie von IDC über die anteiligen Ausgaben der IT-Abteilungen ergab, wird in Westeuropas Vorstandsetagen viel über das IT-Investment nachgedacht. Die jährliche Wachstumsrate über alle IT-Produkt- und Services-Bereiche hinweg beträgt demnach zwischen den Jahren 2006 und 2010 im Durchschnitt 4,3 Prozent.

Davon sollen am meisten Gelder für Software ausgegeben werden. Den zweitgrößten Teil des IT-Budgets bekommen demnach die Anbieter von IT-Services zu sehen. In diesem Zusammenhang wurde auch der Wissensstand über SOA abgefragt - mit ernüchterndem Ergebnis. Oberflächliches oder generelles Wissen über SOA haben demnach etwa 60 Prozent der Befragten. Doch ein tieferes technisches und geschäftsorientiertes Verständnis für die Architektur konnten weniger als 20 Prozent nennen.

Eine wachsende Bereitschaft, in Zukunft dafür Geld in die Hand zu nehmen, mutet in diesem Licht unwirklich an. Doch IDC hat die Entscheider nach ihren konkreten SOA-Investitionsplänen gefragt - allerdings nicht heruntergebrochen auf einzelne Aspekte wie Services-Leistungen oder ähnliches.

Die Analysten teilten mit, dass die Bereitschaft, Geld für SOA auszugeben, abhängig sei von der Kenntnis der Architektur - und damit auch von der Bindung an bereits getätigte Investitionen in SOA-Grundlagen. Demnach würden sich laut der Studie vor allem die Entscheider für mehr SOA-Investitionen entschließen, die bereits Erfahrung damit haben. Aber es gebe Unterschiede: Bei Banken, Regierung, Logistik- und Versicherungsbranche stellten die Studienautoren am meisten Erfahrung mit SOA fest. Hier wollen demnach 30 Prozent der Befragten in Zukunft mehr Geld für SOA ausgeben.

Die Befürchtung, dass sich SOA nur für einzelne Branchen eigne, wollte Studienautor Giacomo Laurini nicht im Raum stehen lassen. Er appellierte an die Unternehmen, sich um ihrer IT willen mehr mit SOA zu beschäftigen. Und er präsentierte die Zahl, dass von allen Befragten immerhin 11 Prozent im Zeitraum der nächsten 24 Monate fest eine SOA-Investition eingeplant hätten. Im Bereich von 12 Monaten seien es nur 5 Prozent - daraus schloss der Analyst ein "wachsendes Interesse an SOA". (Klaus Manhart / ala)