IDC: Die Top Five im EMEA PC-Markt

Nach vorläufigen Zahlen des Marktforschungsunternehmens IDC ist der PC-Markt in Europa, dem mittleren Osten und Afrika (EMEA) im vierten Quartal 2002 um 3,7 Prozent gewachsen. HP hat in diesem Zeitraum seine Marktführerposition verteidigt. Dell hat Anteile gewonnen, und Acer ist neue Nummer zwei bei Notebooks.

Im gesamten Jahr 2002 ist der PC-Absatz über alle Kategorien hinweg im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent angestiegen. Grund für den, wenn auch moderaten Anstieg sind nach Meinung von IDC die anhaltenden Konkurrenzkämpfe der Hersteller und die damit verbundenen Preissenkungen. Letztere hätten den Markt belebt. Ohne Preissenkungen, wie etwa die von Intel im November, wäre der Markt wohl in ein Minus abgerutscht, glaubt IDC. Vor allem die Nachfrage bei großen Unternehmen sei weiter schwach. Erst im zweiten Halbjahr 2003 sei in diesem Segment Besserung zu erwarten, prognostiziert IDC. Im kleinen und mittleren Bereich habe es mehr Kaufinteresse gegeben.

Auf Consumer-Seite haben Notebooks die Bilanz gerettet. Mit jährlichen Wachstumsraten im zweistelligen Bereich (14 Prozent 2002) sei der mobile Markt weiterhin die erfolgversprechendste Absatzquelle in der EMEA-Region.

Da die Nachfrage mehr oder minder auch 2003 von Preissenkungen getrieben werde, müssten die Hersteller sich auf eine weitere Straffung ihrer Betriebskosten einstellen. Gefragt seien aber auch innovative Ansätze in den jeweiligen Marktsegmenten.

Top Five nach Absatzzahlen im EMEA PC-Markt (je 1000 Einheiten)

Ranking

Q4 2001

Q4 2002

Marktanteil 2001 in Prozent

Marktanteil 2002 in Prozent

Zuwachs 2001 zu 2002 in Prozent

HP

2615

2310

21,1

18

-11,7

Dell

1085

1237

8,8

9,6

+14,0

Fujitsu Siemens

954

1012

7,7

7,9

+6,0

Acer

538

684

4,3

5,3

+27,2

IBM

671

682

5,4

5,3

+1,7

In der Tabelle sind die vorläufigen IDC-Absatzzahlen ohne OEM-Verkäufe dargestellt, nur so genannte "branded Shipments" zählen.

Bei den Herstellern hat HP die Führungsposition in EMEA mit 21 Prozent Marktanteil inne. Dennoch hat HP nach der Fusion in der Region Europa, mittlerer Osten, Afrika 11 Prozent weniger verkauft, als HP und Compaq im vierten Quartal 2001 als getrennte Unternehmen (in der Tabelle ist für Q4 2001 der Absatz von HP und Compaq zusammen gerechnet). Dell gilt in EMEA nach wie vor als Outperformer mit Zugewinnen in allen Bereichen. Der Direktvertreiber habe als erster Hersteller von den Intel-Preissenkungen profitieren können, berichtet IDC.

Fujitsu Siemens bestätigt IDC ein solides Quartal. Verbesserungen in den Vertriebskanälen und attraktive Produkte vor allem auch im mobilen Bereich seien für eine wettbewerbsfähige Position verantwortlich.

Zu den Gewinnern in Europa und den genannten Regionen zählt Acer. Der Hersteller hat sich nach HP, Dell und Fujitsu Siemens auf Platz vier in EMEA gebracht und damit IBM verdrängt. 27 Prozent Wachstum in Q4 bescheinigt IDC dem PC-Hersteller und einen zweiten Platz im Notebook.-Markt. 50 Prozent der Acer-Auslieferung sind laut IDC Notebooks. (uba)